Sommer im Glas

Erfrischende Ideen für Drinks aus dem Garten

Ob Partyhit oder kühlendes Getränk zur Gartenarbeit – mit Gartenzutaten lassen sich viele Erfrischungen kreieren. Dafür braucht es keinen grossen Garten. Der leckere Gaumenkitzel kommt direkt aus dem eigenen Beet oder den Töpfen – was gibt es Besseres?

Entdecke die besten Ideen für die köstliche Kreationen und lass dich inspirieren für eigene verrückte und prickelnde Gartendrinks.

Prost und viel Spass beim Geniessen und Experimentieren.

Sommergetränke selber machen

Aromatisiertes Wasser

Die Zubereitung ist sehr schnell gemacht. Zutaten reinigen, wenn sinnvoll die Früchte, Kräuter oder das Gemüse zurechtschneiden, zupfen oder quetschen. Und dann ab in eine Karaffe. Mit frischem Wasser übergiessen und ziehen lassen.

Das braucht ein kleines bisschen Geduld. Aber eigentlich sind die Gartenernte am Morgen und das Ansetzen die perfekte Morgenroutine, dass man nach dem Mittagessen etwas Lecker-Erfrischendes zu trinken hat. 

Die Ziehdauer ist je nach Aromaintensität der Zutaten mindestens 30 Minuten – besser aber 1 - 2 Stunden. 

Für alle Morgenmuffel oder jene, die in der Früh keine Zeit haben für Gartenernte und Schnippseleien – man kann das angesetzte Wasser auch gut am Vorabend vorbereiten und über Nacht im Kühlschrank ziehen lassen.

Und wer sich nun fragt, was der Unterschied zu Limonade ist: Aromatisiertes Wasser kommt ohne Kohlesäure, Zucker oder sonstiger Süssung aus. Limonaden sind deutlich gehaltvoller und meist auch süsser.

Was eignet sich für aromatisiertes Wasser?

  • Gemüse
  • Kräuter
  • Essbare Blüten 
  • Früchte & Beeren
  • Samen & Gewürze (Fenchel, Anis etc.)

Leckere Kombinationen für aromatisiertes Wasser

  • 1 halbe Salatgurke oder 1–2 Snackgurken in Scheiben mit ein paar Zweigen frischer Minze und einem Liter Wasser
  • 1 Biozitrone gewaschen in Scheiben und 1 Esslöffel Lavendelblüten, 1 Apfel in Scheiben (essbar, ungespritzt) mit 1 Liter Wasser
  • 1 Handvoll Walderdbeeren, 3 Scheiben Bioorange, 1 Handvoll Basilikumblätter, 1,5 Liter Wasser – über Nacht ziehen lassen
  • 1 Handvoll Minikiwis, geviertelt, 1 Passionsfrucht (Fruchtfleisch), 4 Zweige frische Minze, 1,5 Liter Wasser

Checkliste für aromatisiertes Wasser

  • Geeignete Ernte-Tageszeit (bei Kräutern) beachten. Am besten morgens ernten.
  • Zutaten möglichst frisch verarbeiten
  • Nur ungespritzte Zutaten verwenden
  • Kräuter und Gewürze vor dem Einlegen leicht andrücken oder zupfen, um mehr Geschmack zu erhalten
  • Je länger die Ziehdauer ist, desto intensiver der Geschmack. Perfekter Match: über Nacht.
  • Eiswürfel können das gewonnene Aroma im Wasser wieder «verwässern». Wenn, dann erst beim Servieren dazugeben.
  • Wer Zitrusfrüchte beimischt, sollte diese erst zum Schluss der Ziehdauer dazu geben. Oder den weissen Teil der Schale entfernen, weil es sonst gerne bitter wird.

Limonaden & Sirupe

Wenn es etwas mehr Geschmack und Süsse sein darf, sind selbst gemachte Limonaden und Sirupe die perfekte Wahl. Sie sind schnell gemacht, lassen sich wunderbar vorbereiten – und bringen Abwechslung ins Glas.

Ob mit spritziger Zitrone, frischer Minze, blumigem Lavendel oder fruchtigen Beeren: Die Zutaten aus dem Garten verwandeln jedes Getränk in ein aromatisches Sommerhighlight.

Sirupe lassen sich besonders vielseitig verwenden: als Basis für Limonade, zum Aromatisieren von Eistee oder auch als feines Topping über Dessert, Joghurt oder Crushed Ice.

Und das Beste: Du entscheidest selbst, wie süss dein Sommer wird – ganz ohne künstliche Zusätze, dafür mit ganz viel Gartenliebe.

Multi-use-Pflanze Rosmarin - Pflegeleichtes Kräuterwunder mit viel Aroma und Kraft | © @zaubergaertli-gartenkeramik.ch

Kleines 1x1 der Sirupzubereitung

Selbst gemachter Sirup ist unkompliziert, hält sich gut und bringt deinen Garten in Flaschenform. Ideal zum Mischen mit Wasser, Tee oder Prosecco – oder auch als Geschenk.

  • Zutaten vorbereiten
    Kräuter, Blüten oder Früchte gründlich waschen/reinigen und ggf. zerkleinern.
  • Wasser aufkochen
    Pro 1 Liter Wasser ca. 500 g – 1 kg Zucker (je nach gewünschter Süsse) zugeben.
  • Zutaten einlegen
    Die vorbereiteten Garten-Zutaten in einer hitzeunempfindlichen Schüssel mit dem heissen Zuckerwasser übergiessen. 
  • Ziehzeit
    Mindestens 12–24 Stunden zugedeckt ziehen lassen (je nach Intensität), kühl stellen.
  • Abseihen & nochmals aufkochen
    Alles durch ein feines Sieb oder Tuch abgiessen, den Sirup nochmals kurz aufkochen lassen.
  • Heiss abfüllen
    In sterilisierte Flaschen füllen und gut verschliessen.
  • Lagerung
    Kühl und dunkel lagern. 

Tipp: Zitronensaft oder etwas Zitronensäure verlängern die Haltbarkeit und runden den Geschmack ab.

Für alle Mutigen und Experimentierfreudigen: Es gibt zahlreiche Pflanzen im Garten, die einen erfrischenden Sirup ergeben. Von der Brennnessel, Schlüsselblume, über die Magnolie und Hagebutte, bis zum Flieder etc. pp... oder kennst du das Colakraut schon? 

Viel Spass bei der Sirupkreation!

Grundrezept für Limonade – frisch, fruchtig, hausgemacht

Ob für Gäste oder für dich selbst – mit einer hausgemachten Limo aus dem Garten kannst du im Sommer einfach nichts falsch machen. Erfrischung pur – ganz ohne künstliche Aromen.

  • Basis vorbereiten
    Früchte (z. B. Zitrone, Beeren, Rhabarber) und/oder Kräuter (z. B. Minze, Zitronenmelisse) waschen, zerkleinern, entsaften oder andrücken.
  • Zutaten vermengen
    In eine Karaffe oder ein grosses Glasgefäss geben.
  • Mit Flüssigkeit auffüllen
    Ca. ⅔ Wasser (still oder sprudelnd) und ⅓ frisch gepresster Saft oder vorbereiteter Sirup.
  • Abschmecken
    Je nach Geschmack mit Honig, Agavendicksaft oder zusätzlichem Zitronensaft verfeinern.
  • Kaltstellen & servieren
    Am besten für 1 Stunde in den Kühlschrank – und dann mit Eiswürfeln, frischen Kräutern oder Blüten servieren.

Tipp: Für einen Wow-Effekt – Beeren, essbare Blüten oder Kräuter in Eiswürfeln einfrieren und direkt ins Glas geben.

 

Achtung: Durch den intensiveren Geschmack und die zusätzliche Süsse zieht Limonade wie auch Sirup Wespen magisch an. Daher den Krug am besten mit einem Tuch abdecken und keine halbvollen Gläser herumstehen lassen.

Eistees

Eistee ist eine weitere aromatische Variante der Sommererfrischung – etwas milder als Limonade, aber intensiver als Wasser. Und das Beste: Mit Kräutern, Blüten und Früchten aus dem eigenen Garten zauberst du ganz einfach deine persönliche Lieblingsmischung.

Ob pur aus Kräutern oder kombiniert mit Schwarz- oder Grüntee – hausgemachter Eistee ist nicht nur köstlich, sondern kommt ganz ohne künstliche Aromen oder übermässige Süsse aus.

Perfekt für warme Tage im Liegestuhl, zum Mitnehmen ins Büro oder als besonderen Sommerdrink für Gäste.

 

Tipp: So verführerisch eiskalte Drinks auch sind – bei grosser Hitze sind sie keine gute Idee. Zimmerwarmer Eistee bringt den Körper weniger ins Schwitzen und ist deshalb die klügere Erfrischung. Also lieber «cool» trinken als «eiskalt».

Grundrezept: Hausgemachter Eistee mit Gartentouch

Ein guter Eistee ist mehr als nur kalter Tee – er ist eine ausgewogene Kombination von Kräuteraromen mit einem erfrischenden Fruchtmoment auf dem Gaumen. Die Zubereitung ist einfach – mit etwas Ziehzeit und den richtigen Zutaten wird daraus ein erfrischendes Sommerhighlight für jede Gelegenheit. Ob nach dem Gärtnern, bei Gartenpartys oder einfach mal so für entspannende Wohlfühlmomente.

  • Tee oder Kräuter aufgiessen
    Kräuter oder Teeblätter mit heissem Wasser (nicht kochend!) übergiessen und ziehen lassen.
  • Nach persönlichem Gusto süssen
    Ob mit Honig, Zucker oder Agavensirup – den Teeansatz im noch warmen Zustand süssen. So löst sich alles gut auf.
  • Abkühlen lassen
    Den (gesüssten) Teeansatz auf Zimmertemperatur abkühlen lassen, dann bei Bedarf kaltstellen.
  • Verfeinern & servieren
    Kurz vor dem Servieren dem gekühlten Tee mit Zitronensaft, Beeren, Fruchtscheiben, Blüten und/oder frischen Kräutern die «persönliche» Note verleihen. Ganz zum Schluss mit Eiswürfeln servieren.

Die «Cold Brew»-Methode für leckeren Eistee aus dem eigenen Garten

Wer mehr Zeit hat, kann die Nacht erneut nutzen. Ähnlich wie beim aromatisierten Wasser legt man die Kräuter und/oder Teeblätter ins kalte Wasser und lässt diese 6–8 Stunden (oder eben über Nacht) im Kühlschrank ziehen.

Das ergibt einen besonders milden, klaren Geschmack mit deutlich weniger bis gar keinen Bitterstoffen.

Möchte man dem Cold Brew Tee noch zusätzliche Süsse geben, kann man ihn mit Sirup oder Fruchtsaft abschmecken. Das lässt sich gut untermischen und muss sich nicht auflösen.

Kräuter mit ätherischen Ölen entfalten im heissen Aufguss und im Cold Brew ihr Aroma besonders gut. Zum Beispiel Minze, Zitronenverbene und Lavendel – auch eine Note Zitronenmelisse und Rosmarin (angequetscht) machen sich gut.

Für Deko und Farbe eignen sich Malve, Ringelblume und Hibiskus perfekt. Aber auch feinduftende Rosen oder Pfefferminzblüten, genauso wie Monarden, runden den Eistee perfekt ab.

Tipps und Tricks für leckere Drinks

  • Feine Blüten wie Lavendel oder Samen wie Fenchel & Anis in wiederverwendbaren Teebeuteln oder Kräuterkörbchen ins Wasser geben, so lassen sie sich einfach vor dem Servieren entfernen.
  • Zutaten mit intensiven Aromen sparsam dosieren.
  • Ausschliesslich Zutaten verwenden – speziell für die Experimente – die du kennst und von denen du mit Sicherheit weisst, dass sie ungiftig sind. Achte auch darauf, dass sie nicht belastet sind von Abgasen (neben einer Strasse) und nicht gespritzt wurden. Gewisse Zutaten wie Holunderbeeren sind nach dem Kochen erst verträglich.
  • Fruchtreste fürs Verfeinern oder mehr. Wenn du Rezepte in der Küche hast, die nur Zitronensaft benötigen und die Schale eigentlich im Kompost landet. Dann zieh dir Zesten von der Schale - am besten vor dem Auspressen – und dörre diese. Die getrockneten Zesten kannst du in einem Schraubglas luftdicht aufbewahren und bei Bedarf Getränke verfeinern (unbehandelte Biozitronen verwenden). Rhabarberschalenreste von Rhabarberkuchen, -kompott oder Semifreddo lassen sich auch toll für die Sirupherstellung nutzen – oder trocknen und sogar kandieren – ebenfalls super für Deko.

Praktische Küchenhelfer und mehr für die kreative Gartenküche

Andermatt Biogarten - Die Autor:innen unserer Gartenthemen stellen sich vor - NaSu

In Nadine's wilder Gartenküche gehts öfters hoch her. Da sie kein Fan von «fadem Wasser» und noch weniger von industriellen «Zuckerbomben» ist, unternimmt sie Einiges, damit sie trotzdem genug trinkt. Neben dem obligaten täglichen Kafipensum. Dabei mischt sie sich quer durch den Garten und auch die selbstgemachten Hydrolate landen ungeniert als Zutat in Drinks. Ihre aktuellen Lieblingskräuter sind die Zitronenverbene und Rosmarin. Das heisst aber nicht, dass nicht auch der Szechuanpfeffer ab und an Blätter lassen muss. ;-) À propos Kafi – jemand unter euch mit Erfahrungen bezüglich Kafialternativen aus dem eigenen Garten (Löwenzahn, Wegwarte, Eicheln, Marroni, Feigen etc.)? Wird wohl Nadine's nächstes Projekt.....

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