Lieblingsprojekt:
Eine grosse Leidenschaft sind bei uns die Erdbeeri, davon soll es schon einige haben. Genauso wichtig sind die Wildbienenhäuschen und die Blumen, die extra für Schmetterlinge angesät wurden.
Daniela: Gestartet hat alles mit einem Johannisbeerstrauch! Das ist mein Lieblingsbeeri, und bald kamen dazu noch Erdbeeren, die immer weiter vermehrt werden konnten. So haben wir gemerkt, wie viel eigentlich auf einen auch kleineren Balkon passt, und haben immer weiter ausgebaut. Nun ist es fast schwierig zu stoppen. Dass jetzt auch ein Topf speziell mit Schmetterlingspflanzen angesät wurde, verdanken wir Arvid und seinem Schmetterlingsfund; ein verletzter Schwalbenschwanz ist von ihm über 8 Wochen gepflegt und gefüttert worden. Das schaffte Bewusstsein, dass es noch mehr Schmetterlinge gibt, die Futter- und Raupenpflanzen brauchen.
Einfach einmal mit etwas beginnen; Beeri wie in unserem Fall eignen sich sehr gut. Man begrünt nicht nur, sondern hat auch etwas zum Naschen. Speziell für den Balkon gibt es auch kleine Obstsorten, die nützliche Blüten tragen. Auch geeignet zum Starten sind Tomaten und Radiesli. Die Auswahl der richtigen Töpfe und Pflanzen ist gerade an einem so exponierten Ort sehr wichtig; das Wasser muss gut gespeichert werden können und die Pflanzen müssen gut Sonne aushalten – hier hilft es, sich vorher etwas zu informieren. Von da aus kann man weitergehen – Samen abnehmen und weiter verteilen, immer noch etwas mehr hinzufügen, wie bei uns zum Beispiel das Totholzstück, in dem nicht nur genistet wird, sondern sich Wespen auch Holz holen. Wir achten darauf, möglichst ganzjährig etwas Blühendes zu haben, im Frühling gehen wir los und kaufen ein Töpfli, wenn bei uns noch nichts gewachsen ist. Und, ganz wichtig: Nie aufgeben!
Wann ist genug? Diese Frage stellt sich uns immer wieder, durch die begrenzte Fläche auf dem Balkon denken wir oft, so jetzt hat nichts mehr Platz. Und dann findet doch wieder ein Pflänzchen seinen Weg zu uns. Wir schauen bei vielem, ob es den Bedingungen hier gewachsen ist; überlebt es, gedeiht es dafür so richtig, anderes, ungeeigneteres stirbt dafür und schafft wieder ein freies Töpfchen. Manchmal ist das schade, für viele Blumen ist es dieses Jahr leider einfach zu heiss, und oft werden die Samen auch von den Vögeln bereits gepickt, bevor sie keimen können. Man glaub es kaum aber sogar bei uns gibt es Schnecken, sie wandern vermutlich vom begrünten Dach zu oder kommen bereits in den Töpfen. Hier gebe ich Salat und pflanze Kohl als Ablenkunsmanöver.
Ganz klar mehr Tiere und Insekten! Im ersten Jahr hat es noch etwas gedauert, bis die ersten Besucher kamen, dann ab Herbst konnten wir neugierige Testflüge beobachten und seitdem wird unser Balkon von vielen Tieren gut angenommen. Er fällt auch auf, auch die Nachbarn wissen genau, zu wem dieser Balkon gehört und freuen sich darüber. Speziell freue ich mich, wenn jemand regelmässig immer wieder vorbeikommt, zum Beispiel eine Hummel, die uns gerne besucht.
Eine Idee, die in Arvids Kopf schon Form angenommen hat, ist ein Seil vom Vorgarten unten bis hoch zum Balkon zu spannen, und mit Efeu bewachsen zu lassen. Dies schafft eine Verbindung von Grün zu Grün, und würde bestimmt auch toll aussehen. Vielleicht kann man auch noch ein bisschen in die Höhe gehen, mit einem gestapelten System oder Hochbeet. Langfristig aber am liebsten einen Garten. In der Zwischenzeit nutzen wir einen Platz in einem Gemeinschaftsgarten, wo wir viel lernen und versuchen, dies hier im Kleinen anzuwenden.
Bei Blüten gilt auch auf dem Balkon; Möglichst regionales Saatgut wird bevorzugt. Offene Blüten machen den Nektar für Insekten zugänglich, viele einheimische Pflanzen locken nicht nur Bienen, sondern auch Schmetterlinge an.
Auch die Bewässerung will bei Topfpflanzen wohlüberlegt sein, eingegrabene Tontöpfchen oder Ähnliches können Abhilfe schaffen. Das Totholz im Hintergrund dient Wespen als Baumaterial.
Südseitig gerichtete Balkone bekommen die volle Ladung Sonne ab, der Schatten von Bäumen und Gebäuden fällt oft weg. Hier gilt es, clever zu beschatten (z.B. mit Sonnensegel), und auf trockenheitsresistente Pflanzen zu setzen. Der Buchweizen hat hier sogar dem heissen Juni getrotzt.
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