Als Erdraupe bezeichnet man die Larven verschiedener Eulenfalter (Noctuidae) der Gattungen Agrotis, Scotia, Noctua und Euxoa. Eine häufige Art in der Schweiz ist beispielsweise die Wintersaateule (Agrotis segetum).
Eulenfalter sind eine äusserst vielfältige Familie mit ganz verschiedenen Wirtspflanzen und Lebensräumen. Allen gemein ist die Vorliebe für Aktivitäten in der Dämmerung und bei Dunkelheit, gehören sie doch zur Familie der Nachtfalter. Die Larven der oben genannten Gattungen werden Erdraupen genannt, da nicht nur die Verpuppung unterirdisch geschieht, sondern auch die Raupen sich bevorzugt unter der Erde aufhalten.
Erdraupen kommen in der Schweiz häufig vor, und können mit ihrem unterirdischen Wurzelfrass bedeutenden Schaden anrichten. Die Falter selber allerdings sind für keinen merklichen Schaden verantwortlich, und gehören zu einem vielfältigen Garten unbedingt dazu. Auch bei den Erdraupen besteht bei kleiner Anzahl noch kein Handlungsbedarf, erst bei grösseren Nestern empfiehlt sich ein Eingreifen.
Erdraupen sind nicht wählerisch, sie knabbern munter an Kartoffeln, Karotten, Sellerie, Randen, Mais, Lauch, Spinat, Kohl oder Zwiebeln, auch Zierpflanzen und Rasengräser werden nicht verschont.
Den Winter verbringen die Larven in recht ausgewachsenem Stadium im Boden. Steigt die Bodentemperatur an, werden sie wieder aktiv. Sie bevorzugen Jungpflanzen und vor allem die älteren Raupen sind sehr gefrässig, und wandern, nachdem eine Pflanze abgefressen ist, gleich zur nächsten.
Die Erdraupen sind nur im Jungstadium (ersten beiden Larvenstadien) tagsüber zu entdecken, ab dem dritten Larvenstadium wandern sie in den Boden ab und fressen vorwiegend nachts. Eine Ausnahme ist nach starkem Regen oder Bewässerung, dann wagen sie sich teilweise auch tagsüber an die Oberfläche.
Sie fressen solange, bis sie sich zwischen April und Mai im Boden verpuppen und die Falter meist ab Mai bis Juni wieder mit dem Flug, Paarung und Eiablage beginnen. Die Eier werden einzeln oder in Gruppen an der Blattunterseite in Bodennähe abgelegt.
Eulenfalter gehören zu den Nachtfaltern; wie der Name verrät sind auch die Motten vorwiegen nacht- oder dämmerungsaktiv. Am Tag verstecken sie sich gerne, zum Beispiel in krautigen Pflanzen.
Die erste Raupengeneration der Wintersaateneule im Frühsommer ist meist eher schwach ausgeprägt, dafür tritt die zweite Generation im Spätsommer an nahezu allen Kulturen auf und kann sehr starke Schäden verursachen.
Angefressene Blätter und Wurzeln (und dadurch der Verlust der ganzen Pflanze), Rhizome und Stängel zeigen sich als Schadbild zahlreicher Kulturpflanzen. Ein besonderes Charaktermerkmal ist das Abbeissen der Jungpflanzen knapp über dem Erdboden, die Überreste der Pflanze liegen häufig noch daneben. Wurzelgemüse wird grubenförmig angeknabbert.
Starke Schäden sind meist nur nach einem Massenbefall zu beobachten, wenn bei der Eiablage und der Larvenentwicklung trockenwarmes Wetter herrscht.
Um die Eiablage auf dem Gemüse zu verhindern, kann mit Schutznetzen gearbeitet werden, durch die die Falter nicht durchkommen.
Ein starker Befall von Erdaupen kann mit natürlich vorkommenden Nützlingen bekämpft werden. . Da sich die Erdraupen ein grosser Teil ihrer Zeit unterirdisch aufhalten, sind Nematoden die geeignete Wahl. Zum Einsatz kommen hier gezielt die Nematoden Steinernema carpocapsae (Carponem). Das biologische Produkt schont andere Nützlinge und kann ab einer Bodentemperatur von 12°C eingesetzt werden.
Es windet und kringelt sich im Boden, du bist aber unsicher, was es ist? Ein Blick auf unsere Übersicht zu den gängigen Bodenschädlingen hilft.