Hummeln sind sehr fleissig und fliegen auch bei tiefen Temperaturen. Sie tragen pro Flug (Tracht) viermal so viele Pollen ein wie Honig- und Wildbienen; und erst noch viel schneller. Leider sind mehr oder weniger alle in Mitteleuropa vorkommenden Hummelarten in ihrer Existenz gefährdet, da unter anderem in den Gärten die geeigneten Standorte fehlen.
Der Hummelnistkasten für oberirdisch nistende Arten besteht aus dem Holzhaus-Bausatz und dem Nestkarton. Im Nestkarton befinden sich alle notwendigen Materialien, welche den Hummeln ermöglichen, im Karton ihr Nest zu bauen. Der Nestkarton ist für Folgejahre als Auswechselkarton erhältlich.
Der Hummelnistkasten ist einfach zu montieren; die Löcher sind vorgebohrt und die kniffligen Teile bereits vormontiert.
Der Hummelnistkasten wird aus Schweizer Tannenholz in Zusammenarbeit mit einer sozialen Einrichtung hergestellt.
Um ein Überhitzen des Kasteninhalts zu vermeiden, darf der Hummelnistkasten nicht an praller Sonne stehen. Idealerweise platzieren Sie den Kasten an einer ungestörten, halbschattigen Stelle bodennah auf der Erde oder dem Balkon. Das Einflugloch sollte nicht zur Wetterseite zeigen. Nach der Besiedelung darf der Nistkasten nicht mehr umplatziert werden.
Ab Ende Februar geht es los: dann sollte der Kasten bereit sein.
Nach Absterben des stets einjährigen Hummelvolkes fliegen die neuen Königinnen aus, um an einem geschützten Ort zu überwintern. Während dieser Zeit sollten Sie den Nestkarton rausnehmen, entsorgen (Hausmüll) und den Hummelnistkasten reinigen. Ist die Innenseite sauber, kann diese nur trocken mit einem Handwischer gereinigt werden. Haben sich Wachs-motten im Kasten eingenistet, werden diese abgeschabt und entsorgt. Danach das Holz mit warmem Wasser sauber abwaschen und gut trocknen lassen.
Den Nistkasten über den Winter geschützt und trocken lagern. Es wird empfohlen, das Haus zusätzlich mit einem natürlichen Leinöl zu behandeln (nur aussen).
Im Winter wird dann ein neuer Nestkarton vorbereitet und eingesetzt, welcher einem neuen Volk ein Heim bieten wird. Ende Februar an der exakt gleichen Stelle platzieren, ausgeflogene Königinnen kehren zurück. Ein neuer Nestkarton mit allen notwendigen Materialien und Anleitung (Auswechselset) kann bei Andermatt Biogarten bezogen werden.
Die ersten Hummelköniginnen tauchen je nach Wetter bereits ab Anfang März auf. Ab diesem Zeitpunkt sollte der Hummelnistkasten an gleicher Stelle wie im Vorjahr aufgestellt werden.
Hummelköniginnen suchen sich im Frühjahr aktiv einen Nistraum. Es sind die ganz ersten Hummeln, die meist allein unterwegs sind. Die Hummelnistkästen werden meistens von den entkräfteten Königinnen gerne angenommen.
Um die passive Hummelansiedlung so attraktiv wie möglich zu machen, wird der Riegel beim Einflugvorbau geöffnet. Auf das Flugbrett ein wenig Moos, Rinde oder Kleintierstreu legen. Die Hummeln können nun kommen. Sobald die Königin einige Male ein- und ausgeflogen ist, kann der Riegel wieder geschoben werden, so dass nur noch das Loch offenbleibt. Sollte dieser Vorgang nicht von alleine klappen, so kann nachgeholfen werden, indem eine Königin, die in der Nähe eindeutig nach Hohlräumen sucht, in der hohlen Hand (Handschuhe verwenden*) gefangen und in den Einflugvorbau am Kasten eingesetzt wird.
Das Einflugloch sollte danach über Nacht verschlossen bleiben, damit die Hummel durch das Rohr in den Nistkastenbereich vordringt und nicht gleich wieder abfliegt. In den meisten Fällen lassen sich Hummeln dadurch von dem angebotenen Kasten überzeugen.
Die Jungköniginnen einiger Hummelarten kehren mit großer Zuverlässigkeit wieder in ihr Geburtsnest zurück (z.B. Steinhummel, Gartenhummel). Hat man in einem Jahr ein erfolgreiches Nest beherbergt, so kehren im kommenden Frühjahr die Jungköniginnen hierher zurück. Nur eine der Königinnen kann aber den Kasten wieder beziehen. Weshalb dann nicht mehrere Kästen anbieten?
*Hummeln sind zwar sehr friedlich, können jedoch auch stechen. Die Königin muss zwingend über das Einflugloch in den Nestkarton gelangen. Es funktioniert nicht, wenn sie nach dem Einfangen direkt in den Nestkarton gegeben wird.