Inspiration Pflanze des Monats - ein Blick zurück

Archiv mit unseren monatlichen Biogarten Pflanzenempfehlungen für Garten, Terrasse und Balkon

Blühzeit März – April
Überwinterung

Winterhart

Wuchshöhe 350 cm
Wuchsstärke 10 – 30 cm / Jahr 
Wurzelwuchs Herzwurzler
Blüte

Einfach, weiss

Standort

Sonne bis Halbschatten

Besonderes
  • einheimisches Wildgehölz
  • dorniger Vogelschutzstrauch
  • leckere Früchte

 

Passende Seite zum Thema Schlehe

Schwarzdorn – Prunus spinosa  

Pflanze des Monats Dezember 2024 

Der Schwarzdorn, auch bekannt unter dem Namen Schlehe (Prunus spinosa), verkörpert die robuste Schönheit der Natur in den kälteren Monaten. Als Pflanze des Monats Dezember steht er symbolisch für das Überdauern und die Erneuerung des Lebens, selbst in der kargen Winterlandschaft. Dieser einheimische Strauch ziert die Landschaft mit seiner dunklen Silhouette gegen den winterlichen Himmel und bietet eine lebenswichtige Nahrungsquelle für die Tierwelt in den kalten Monaten. 

In vielen Kulturen wurde der Schwarzdorn als Schutzsymbol angesehen. Seine dornigen Zweige wurden genutzt, um Vieh vor Raubtieren zu schützen oder um Häuser und heilige Orte zu umzäunen, was böse Geister und negative Energien fernhalten sollte. Der Baum galt auch als Mittel zur spirituellen Reinigung und zum Schutz vor Hexerei. Sein dichtes Gestrüpp aus Holz und Dornen soll ein Versteck für Elfen und Feen sein. 

Der Schwarzdorn hat eine Verbindung zur Welt der Magie. Seine Zweige wurden oft für Ritualstäbe, Zauberstäbe und andere magische Werkzeuge verwendet. Denn man glaubte, sie könnten deren Macht verstärken und den Träger schützen. In der keltischen Mythologie wurde der Schwarzdorn mit dem dunklen Aspekt der Grossen Göttin und mit Samhain, dem keltischen Neujahrsfest, das den Beginn des Winters markiert, in Verbindung gebracht. Es gibt eine Bauernregel, in welcher die Schlehe eine tragende Rolle spielt – im wahrsten Sinne des Wortes. Man glaubte, wenn die Schlehen reich tragend, vollbehangen mit Früchten in den Winter starten, es ein harter Winter werden würde. 

Prunus spinosa ist ein dorniger, laubabwerfender Strauch oder kleiner Baum, der bis zu drei bis vier Meter hoch werden kann. Im Frühling, bevor das Laub erscheint, bedeckt sich der Schwarzdorn mit einem spektakulären Schleier aus weissen Blüten, die im Kontrast zu seinen dunklen Zweigen stehen. Die kleinen, blau-schwarzen Früchte, bekannt als Schlehen, reifen im Spätherbst und sind nach dem ersten Frost am besten zu ernten, wenn ihr herber Geschmack durch den natürlichen Gefrierprozess gemildert wurde.  

Ein guter Reifeindikator sind beerenfressende Vögel wie die Amsel. Sobald diese die Früchte anknabbert, sollte man reagieren, falls man ein paar Beeren ernten möchte ;-) Wer den Mundraub verhindern möchte, kann die «ausgereiften» Beeren vor dem Frost pflücken und für einige Tage ins Gefrierfach legen. Damit simuliert man den nötigen Frost, um den Zuckergehalt in den Beeren zu aktivieren und diese so «genussreif» zu machen. Im naturnahen Garten sind es vor allem die Vögel, welche gerne im dornigen Geäst ihre Nester bauen und so ihre Brut geschützt vor Fressfeinden aufziehen können. Kein Wunder, haben sie ein gutes Gespür für den Reifegrad der Schlehenfrüchte. Auch für kleine Säugetiere, im Schutz des Unterholzes, ist das «Fallobst» eine willkommene Futter-Abwechslung beim nahenden Wintereinbruch. Die Schlehe ist ein Naturschutzgehölz, welches von über 120 Insektenarten besucht wird. Ihre Blätter sind Raupenfutter für viele Schmetterlinge (über 50 Arten). 

Der Schwarzdorn bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte und ist anspruchslos, was den Boden betrifft. Er gedeiht sowohl bei trockenen als auch feuchten Bodenverhältnissen und ist äusserst widerstandsfähig gegenüber Kälte und Krankheiten. Diese Eigenschaften machen ihn zu einer idealen Wahl für Hecken und Wildgärten, wo er Schutz und Nahrung für Vögel und Insekten bietet. Die Blüten sind eine frühe Nahrungsquelle für Bestäuber und die Früchte dienen vielen Tierarten als Winterfutter. Der Strauch selbst trägt zur Stabilisierung des Bodens bei und zählt zu den Pionierpflanzen. Für den Topfgarten ist die Schlehe weniger geeignet, da sie wirklich fiese, lange Dornen hat. 

Schlehen haben tolle Früchte für die experimentelle Küchenalchemie und für kreative kulinarische Kreationen. Ihr herber Geschmack wird oft in Marmeladen, Gelees und Likören geschätzt, wo Zucker und andere Zutaten die Bitterkeit ausgleichen. Schlehenwein und Schlehenlikör sind beliebte traditionelle Getränke, die aus diesen Früchten hergestellt werden und in den kalten Monaten besonders geschätzt werden. Im Prinzip sind es kleine «Minizwetschgen», denn sie haben einen kleinen Kern, der wie die Zwetschgenkerne Blausäure enthält. Nur dass die Zwetschgen nicht frieren müssen, bevor sie geniessbar sind. 

Der Schwarzdorn wurde in der Volksmedizin zur Behandlung verschiedener Beschwerden eingesetzt. Die Rinde, die Blätter und die Früchte wurden zur Herstellung von Heilmitteln gegen Verdauungsprobleme, Entzündungen und zur Linderung von Zahnschmerzen verwendet. Hildegard von Bingen hatte wohl eher eine Art Hassliebe zur Schlehe. Obwohl sie zahlreiche Heilanwendungen nennt, bezeichnet sie das Gewächs als «überheblich» – vielleicht hatte sie ja Bekanntschaft mit den Dornen gemacht. Es gibt viele weitere Möglichkeiten, verschiedene Teile der Schlehe zu verwenden. Mit etwas Recherche findet man Nadeln, Dornentinte, Färbemittel und vieles mehr. 

Summa summarum: Der Schwarzdorn oder die Schlehe ist eine Pflanze, die die Essenz des Winters einfängt. Mit seiner frühen Blütenpracht, den nahrhaften Früchten und seiner ökologischen Bedeutung stellt der Schwarzdorn eine Verbindung zur Natur her, die auch in der kältesten Zeit des Jahres Bestand hat. Er symbolisiert die Widerstandsfähigkeit und Erneuerung des Lebens und bietet gleichzeitig eine Quelle der Schönheit und des Nutzens in der winterlichen Gartenlandschaft. Die Schlehe bietet vielen Gartenbewohnern Nahrung, Schutz und Nistmöglichkeiten. Als Pflanze des Monats Dezember erinnert uns der Schwarzdorn daran, dass selbst in der kargsten Zeit Wachstum und Leben gedeihen können.

Blühzeit Je nach Art Mai – Juli
Überwinterung

Winterhart

Wuchshöhe Max. 200 cm
Wuchsstärke stark
Wurzelwuchs Tiefwurzler
Blüte

Einfach. Je nach Sorte: weiss, rosa, purpur bis gelb 

Standort

Sonne bis Halbschatten

Besonderes
  • wertvoll für die Biodiversität
  • Gesunde Hagebutten
  • Klimapflanze

 

Wildrosen – Rosa

Pflanze des Monats November 2024

 

Die Wildrose ist ein wahrer Tausendsassa im Garten. Diese robuste und wilde Gartenschönheit bietet (beinahe) alles. Von Schatten über Blütenzierde bis hin zu leckeren Früchten. Für die Biodiversität und die Gartenbewohner bietet die Pflanze mit ihren Dornen und buschigem Wuchs Schutz, Platz für Nistplätze und Nahrung. 

Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen erwachen die Wildrosen aus ihrem Winterschlaf. Spätestens, wenn sich die Blüten öffnen, ist es vorbei mit der Ruhe. Die Wildrose lockt eine bunte Schar von Gartenbewohnern an. Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten buhlen um den Nektar und sorgen dafür, dass sich im Herbst Hagebutten bilden. Vögel fliegen mit Nistmaterial zwischen die Zweige in der Hoffnung, ihren Nachwuchs durch die Dornen geschützt aufziehen zu können. Kleine Säugetiere wie die Igel treffen sich im Schatten zu einem Stelldichein oder verschlafen den Tag im Unterholz, bis es dunkel und ruhiger wird. 

Ein reger Gast der Wildrosen ist der C-Falter. Nomen est Omen – er labt sich am Nektar, aber vor allem nascht er liebend gern an aufgesprungenen reifen Früchten, welche viel Vitamin-C enthalten. Die Natur zeigt uns einmal mehr, was lecker und gesund ist. Weitere Vitamine in der Hagebutte sind A, B1, B2 und E. Dazu kommen noch Mineralstoffe, die entzündungshemmenden Flavonoide und weitere Stoffe. 

Neben den essbaren Blütenblättern sind auch die Hagebutten vielfältig verwendbar. Sei es für einen wärmenden Tee, Marmeladen, Sirups, Fruchtleder oder getrocknet in Müslis und Gebäck. Auch in Wildeintöpfen macht sich die Frucht eine gute Figur. Mit ihren wertvollen Inhaltsstoffen stärkt sie das Immunsystem und wirkt entzündungshemmend. So ist das Hagebuttenpulver ein beliebtes Mittel bei Arthrose und bei rheumatischen Beschwerden. Natürlich finden Wildrosen in der Hautpflege Anwendung, denn ihr Öl ist bekannt für seine pflegenden Eigenschaften. 

Wer eine Destille zu Hause hat, kann aus den Wildrosen zarte Rosen-Hydrolate und ein feines Rosenöl aus den Hagebutten extrahieren. Das Resultat ist nicht dasselbe wie mit Blüten von schwer duftenden Rosen – aber gerade wegen der dezenteren Art verträglicher. Wer keine Destille hat, hat die Möglichkeit Ölauszüge von den Blüten machen. 

Die Wildrose ist ein wahres Multitalent, welches uns und den Gartenbewohnern durchs Gartenjahr gute Dienste tut. In Zeiten des Klimawandels zeigen Wildrosen, wie widerstandsfähig und anpassungsfähig Natur sein kann. Ihre Fähigkeit, unter verschiedenen Bedingungen zu gedeihen, und ihre Eigenschaften als Tiefwurzler machen sie zu einer wichtigen Pflanze für die Zukunft. Sie bieten Lebensraum und Nahrung für viele Arten und tragen so zur Erhaltung der Biodiversität bei, selbst wenn sich die klimatischen Bedingungen ändern. 

Und an alle Topf- und Troggärtner:innen: Ja, man kann Wildrosen in einem Gefäss kultivieren. Sie wächst dann etwas verhaltener und nimmt bei Platzmangel einen beherzten Schnitt nicht krumm. Aber man sollte beachten, dass der Topf gross genug ist – im Idealfall ist er auch hoch, damit der Tiefwurzler tief wurzlen kann ;-) 

Summa summarum: mit Wildrosen kann man nichts falsch machen

Blühzeit Mai - Juni
Überwinterung

Winterhart

Wuchshöhe 200 - 600 cm 
Wuchsstärke 20 - 25 cm / Jahr
Wurzelwuchs Flachwurzler
Blüte

Unscheinbar gelbgrün 

Standort

Sonne bis Halbschatten

Besonderes
  • Attraktive Herbstfärbung 
  • Attraktiver Fruchtbehang
  • wertvoll für die Biodiversität 

 

Pfaffenhütchen – Euonymus europaeus

Pflanze des Monats Oktober 2024

Das europäische Pfaffenhütchen ist ein Juwel des herbstlichen Gartens. Die einheimische Pflanze sorgt vor allem in den Herbstmonaten für spektakuläre Farbakzente. Mit seinen leuchtend roten Früchten und der, feuerroten Herbstfärbung seiner Blätter, zieht es die Blicke auf sich und bietet gleichzeitig ein wichtiges Nahrungsangebot für die heimische Tierwelt. In der freien Natur ist der gemeine Spindelstrauch, wie das Pfaffenhütchen auch genannt wird, vor allem an Waldrändern und Bachläufen zu finden. 

Der Euonymus europaeus ist ein sommergrüner Strauch oder kleiner Baum, der zwischen drei und sechs Metern hoch werden kann. Seine Blätter sind oval bis lanzettlich geformt und färben sich im Herbst intensiv rot. Die charakteristischen, leuchtend pinkfarbenen Früchte, die an kleine Laternen erinnern, öffnen sich im Spätherbst, um ihre orangen Samen freizugeben. 

Der Name «Pfaffenhütchen» leitet sich von der Form der Früchte ab, die an die Kopfbedeckung eines Pfaffen (katholischer Priester) erinnern. Die Pflanze hat eine lange Tradition in der europäischen Kulturgeschichte und wurde aufgrund ihrer dekorativen Erscheinung und ihrer Früchte geschätzt, die für den Menschen jedoch giftig sind. 

Das Pfaffenhütchen spielt eine wichtige Rolle im Ökosystem. Seine Früchte dienen vielen Vogelarten als Nahrungsquelle. Die dichte Verzweigung bietet Schutz und Nistmöglichkeiten. Zudem locken die unscheinbaren grünen Blüten im Frühjahr Insekten an. Euonymus europaeus ist besonders wertvoll für Vogelschutzhecken, Wildgärten und als Solitärpflanze. Im naturnahen Garten spielt das Pfaffenhütchen seine Stärken aus, indem es neben den herbstlichen Farbakzenten Lebensraum und Nahrung für heimische Tiere bietet. 

Das Pfaffenhütchen gedeiht in nahezu jedem Gartenboden, bevorzugt jedoch kalkhaltige, nährstoffreiche und feuchte Erden. Ein sonniger bis halbschattiger Standort ist ideal, um die volle Pracht seiner Herbstfärbung zur Geltung zu bringen. Der Spindelstrauch gedeiht auch im Topf. Dabei sollte er unzugänglich für Kinderhände und verfressene Haustiere sein. Wegen der Platzverhältnisse auf Balkons und Terrassen sollte man das bei der Planung auf jeden Fall berücksichtigen. 

Summa summarum: Das Pfaffenhütchen ist eine Bereicherung für jeden Garten. Seine Herbstfärbung, die eigenwillig geformten Früchte und sein Beitrag zur ökologischen Vielfalt machen ihn zu einer ausgezeichneten Wahl für naturnahe Gärten. Im Oktober, wenn das Pfaffenhütchen in voller Pracht steht, zeigt es eindrucksvoll, wie vielseitig die Natur ist.

Blühzeit August - September
Überwinterung

Winterhart

Wuchshöhe als Strauch bis ca. 200 cm
Wuchsstärke 20 - 30 cm / Jahr
Wurzelwuchs Flachwurzler
Blüte

Einfach, blauviolett, weiss oder rosa, rispenförmig

Standort

Sonne - Halbschatten

Besonderes
  • Früchte können als Pfefferersatz verwendet werden
  • Auch für den Topfgarten geeignet
  • Herbstlicher Insektenmagnet

 

Mönchspfeffer – Vitex agnus-castus

Pflanze des Monats September 2024

Der Mönchspfeffer ist eine faszinierende Pflanze mit einer reichen Geschichte und vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten. Der attraktive Strauch stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Mittlerweile hat er sich auch in unseren Breitengraden einen Namen gemacht – vor allem wegen der auffälligen, herbstlichen Blütenstände, welche jeden Garten bereichern. 

Der Name «Mönchspfeffer» geht auf die mittelalterliche Nutzung in Klöstern zurück, wo man glaubte, dass seine Früchte die Keuschheit fördern. Das hat ihm auch die umgangssprachlichen Namen «Keuschbaum» oder «Keuschlamm» eingebracht. Die Pflanze hat jedoch eine viel ältere Geschichte medizinischer Verwendung, die bis in die Antike zurückreicht. 

Der Mönchspfeffer ist ein sommergrüner Strauch oder kleiner Baum, der bis zu fünf Meter hoch werden kann. Er zeichnet sich durch handförmig geteilte, aromatische Blätter und lange, schlanke Blütenrispen aus. Diese blühen von Juli bis Oktober in einem beeindruckenden Violett, Blau, Weiss oder Pink. Die Früchte zeigen sich als kleine, harte Beeren, die im Spätherbst reifen. Die Blüten locken neben zahlreichen Insekten und Schmetterlingen die grossen, blauschwarzglänzenden Holzbienen (Xylocopa) an. Oder auch das Taubenschwänzchen, ein Schmetterlingskolibri, welcher fliegend den Nektar aus den kleinen Blüten saugt. 

Bevorzugt wächst Vitex agnus-castus an sonnigen, warmen Standorten mit gut durchlässigem Boden. Er ist trockenheitstolerant und benötigt nach dem Anwachsen nur minimale Pflege. Dies macht den Mönchspfeffer zu einer idealen Pflanze für naturnahe Gärten und trockenere Regionen. Wer eine alljährliche Blütenpracht möchte, schneidet den Strauch im Frühling zurück. Das regt die Blütenbildung für den anstehenden Herbst an. 

Der Mönchspfeffer ist bezüglich seines Aussehens und seiner Magnetwirkung auf Insekten ein attraktiver Ersatz für den Sommerflieder, ein invasiver Neophyt. Die Blütezeit ist nicht dieselbe, aber im Grunde genommen ist die späte Blütezeit sogar besser, da im Sommer meist genug für Wildbienen, Schmetterlinge & Co. blüht.  

Summa summarum: Der Keuschbaum ist eine beeindruckend schöne Pflanze, welche im herbstlichen Garten zum Blickfang und zur Nahrungsquelle für die nektarliebenden Gartenbewohner wird. Er ist anspruchslos und pflegeleicht und eignet sich gut für den Topfgarten.

Blühzeit April-Mai
Überwinterung

Winterhart

Wuchshöhe maxinal 300 cm
Wuchsstärke 15 - 40 cm
Wurzelwuchs Flachwurzler
Blüte

Einfach, weisse, traubenförmig

Standort

Sonne - Halbschatten

Besonderes
  •  Sensationelle Herbstfärbung
  • Wildobst für Mensch & Tier
  • Gedeiht im Stadtklima, hitze- &  frosttolerant

Felsenbirne – Amelanchier sp.

Pflanze des Monats August 2024

Die Felsenbirne ist ein Prachtexemplar unter den heimischen Gehölzen. Sie verwandelt jeden Garten in ein Frühlingsparadies. Schon früh im Jahr, oft bevor sich die allerletzten Frosttage verabschiedet haben, drücken die ersten Blattsprossen durch. Im April wird sie zum üppig blühenden Nektarspender für die Bienen und Schmetterlinge im Garten. 

Sie schmückt sich mit einem Überfluss an zarten, weissen, sternförmigen Blüten, die in üppigen Trauben hängen. Diese verströmen einen feinen Duft, der auf viele Bestäuber unwiderstehlich wirkt. Mit dem Sommerende reifen die dunklen, beerenähnlichen Früchte, die nicht nur ein optischer Hingucker, sondern auch eine leckere und gesunde Bereicherung für die Gartenküche sind.
Im Herbst zeigt sich die Felsenbirne von nochmals einer anderen Seite: Ihr Laub färbt sich und wird zum intensiven Feuerwerk aus Orangetönen und Purpur – ein letztes, spektakuläres Leuchten, bevor der Winter naht.

Die Felsenbirne wurde vor allem im 17. und 18. Jahrhundert durch europäische Botanikerinnen und Pflanzenliebhaber importiert und so in Europa bekannt. Sie etablierte sich prächtig in den europäischen Gärten und Landschaften und fand so ihren Platz in unseren heimischen Gärten.

Die Felsenbirne ist nicht nur eine Zierde für das Auge. Sie ist auch eine Quelle der Nahrung und bietet Schutz für heimische Wildtiere. Die süssen, dunklen Früchte werden von Vögeln geliebt, während die dichte Verzweigung des Strauches ideale Nistmöglichkeiten bietet.

Die Früchte sorgen für eine geballte Ladung an Vitaminen, Mineralstoffen und mehr. Am Strauch sind diese kleinen «Äpfelchen» eine gesunde und beliebte Nahrung für zahlreiche Gartenbewohner. In der Gartenküche unterstützen sie unser eigenes Wohlbefinden mit wertvollen Inhaltsstoffen. 

Die Pflege der Felsenbirne ist einfach. Der genügsame Strauch bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte und kommt mit den meisten Bodenarten zurecht. Einmal etabliert, ist er pflegeleicht und benötigt ausser gelegentlichem Zurückschneiden kaum Aufmerksamkeit. Für die Kultivierung in Gärten gibt es zahlreiche Sorten, die sich in Grösse, Form und Farbe der Blüten und Früchte unterscheiden, sodass für jeden Garten etwas dabei ist. Auch die Topfkultur ist kein Kunststück bei der Felsenbirne – man kann sich das bezaubernde Gehölz problemlos auf Balkon oder Terrasse holen.

In der Gartenküche können die Früchte der Felsenbirne vielseitig verwendet werden. Neben dem direkten Schnabulieren vom Strauch in den Mund können sie auch zu Konfitüren, Gelees, Säften und sogar zu Wein verarbeitet werden. Ihr leicht süss-säuerlicher Geschmack macht sie zu einer attraktiven Zutat für Desserts und Muffins oder als gesunde Snacks. Wer keine getrockneten Weinbeeren oder Korinthen mag, hat mit den getrockneten Felsenbirnenfrüchten eine leckere Alternative.

Summa summarum: Die Felsenbirne ist ein wahrer Allrounder: optisch ein Highlight in jedem Garten, ein Magnet für Bienen und Vögel, ein gesundes Kraftpaket und eine Bereicherung für die Küche. Ihre einfache Pflege macht sie zu einem Muss für alle, die ihrem Garten einen Hauch von Wildnis und Natürlichkeit verleihen möchten. Entdecken Sie die Schönheit und den Geschmack der Felsenbirne und lassen Sie sich von diesem vielseitigen, robusten Strauch verzaubern.

Blühzeit Mai-Juni
Überwinterung

Winterhart

Wuchshöhe Je nach Wuchsform 200 - 550 cm
Wuchsstärke 25 - 50 cm
Wurzelwuchs Herzwurzler
Blüte

Einfach, weiss-zartrosa

Standort

Sonne - Halbschatten

Besonderes
  • duftende Blüten und Früchte
  • Vielfältig in der Gartenküche zu verwenden
  • Pflegendes Hydrolat für gestresste Haut

Quitte – Cydonia oblonga

Pflanze des Monats Juli 2024

Die Quitte ist ein Bild von einem Baum. Im Frühling taucht sie den Garten in ein Blütenmeer mit ihren grossen, zarten und leicht duftenden Blüten. Im Spätherbst leuchten ihre markanten Früchte gelb, kündigen den nahenden Winter an und werden geerntet, bevor die ersten Fröste durch den Garten ziehen. 

Man kann die Quitte förmlich riechen, wenn man im Garten an ihr vorbeigeht. Denn die gelben apfel- oder birnenförmigen Früchte tun es den Blüten gleich und duften herrlich. Aus dem lichten Schattenwurf im Frühling wird über das Jahr ein Schattenspender, bis im Winter die Blätter fallen und die vergessenen Früchte ein Leckerbissen für die Gartenbewohner werden.

Der Aphrodite geweiht, spielte die Quitte bereits in der antiken Mythologie eine Rolle. Sie galt als Symbol für Glück, Liebe und Fruchtbarkeit. Als goldener Apfel, Venusapfel oder Dionysosapfel hielt sie Einzug in zahlreiche Volksbräuche – vor allem rund um die Hochzeit war die Quitte ein fester Bestandteil der Rituale.

Der Quittenbaum, der ursprünglich südlich des Kaspischen Meeres beheimatet war, trug im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Namen wie Quittich, Schmeckbirne, Kittenbaum und andere. Botanisch gesehen gehört die Quitte zur Familie der Rosengewächse – wie Äpfel und Birnen.

Mittlerweile gibt es von der kleinen Zierquitte bis hin zum grossen Hochstamm viele verschiedene Sorten. Neben dem Wuchs unterscheiden sie sich bei der Obstform (Apfel- oder Birnenform), der Beschaffenheit der Fruchthaut (mit oder ohne «Flaum») und der Konsumform (ob man sie roh oder gekocht essen kann). In zahlreichen Regionen entwickelten sich eigene Sorten, die bewahrt und weiter kultiviert werden sollten.

Apropos kultiviert: Quitten benötigen ein sonniges Plätzchen und sind genauso pflegeleicht wie ein Apfelbaum. Die Spindelform lässt sich in einem grossen und tiefen Topf oder Trog problemlos kultivieren. Die Quitte ist ein Herzwurzler. Das heisst, dass sie im Boden gegenüber Stürmen recht standfest ist und dass sie, sobald sie ausreichend angewachsen ist (i.d.R. nach 2 Jahren), nur in ausgesprochen langen Trockenphasen gegossen werden muss. Im Topf braucht sie regelmässige Wassergaben.

Die Quitte ist ein wahres Juwel für die Gartenküche. Sie ist vielfältig und lässt sich zu süssen und herzhaften Gerichten verarbeiten. Die Frucht lädt zum Experimentieren ein. Wer weiss zum Beispiel, was Quittenbrot ist und wie es schmeckt? Es ist eine gesunde und leckere Alternative zu Gummibärchen. Oder Quitteneis, Quittensaft, Quittenlikör, Quitten im Wildragout oder Gulasch, als Zutat bei Füllungen von Geflügel, als gedämpfte Quittenstücke im Käsefondue statt Birnen, in Kuchen, als geriebener Wähenbelag und und und... 

Wer möglichst lange etwas von dem Geschmack haben möchte, kann gerüstete Quittenwürfel einfrieren oder ein Mus kochen und einmachen. Die roh essbaren Sorten eignen sich als Dörrfrüchte. Dafür feine Scheiben (wie Apfelringe) dörren. 

Die Quitte ist nicht nur geschmacklich ein Hit. Ihre Inhaltsstoffe machen sie zu einer wahren Gesundheitsquelle. Sie ist reich an Vitamin C, Mineralien und Spurenelementen. Wer gerne Hydrolate herstellt, kann aus den Früchten der Quitte ein Wellnesswässerchen für gestresste Haut und müde Augen herstellen.

Summa Summarum – Die Quitte ist eine Zierde für jeden Garten und leistet einen wertvollen Beitrag zur Biodiversität. Dank ihrem Nektar ist sie eine wertvolle Bienenweide, Vögeln bietet sie Nistmöglichkeiten und Winterfutter und auch für die Gartenküche und -Wellness ist sie ein kleines Juwel. Wer den Geschmack aus Kindertagen kennt, sollte ihn neu aufleben lassen. Wem das Quittenaroma nicht bekannt ist: Es lohnt sich, dieses zu entdecken... und als Quittenkenner:in hat man die Qual der Wahl ;-)

 

Ab September - rechtzeitig für die Herbstpflanzung - sind unsere Quittenbäume wieder verfügbar und bereit «Wurzeln zu schlagen».

Blühzeit Mai
Überwinterung

Winterhart

Wuchshöhe Je nach Sorte maximal 200 cm
Wuchsstärke 15 - 25 cm
Wurzelwuchs Flachwurzler
Blüte

Einfach, weisse Dolden

Standort

Sonne - Halbschatten

Besonderes
  • Superfood für Mensch und Tier
  • Robuste, anspruchslose Pflanze für Topf und Boden
  • Eignet sich auch als Heckenpflanze 

Aronia / Apfelbeere – Aronia melanocarpa

Pflanze des Monats Juni 2024

Die Aroniabeere, auch bekannt als Apfelbeere, ist eine robuste und pflegeleichte Pflanze. Sie stammt ursprünglich aus Nordamerika und man findet sie immer mehr in heimischen Gärten. Ihr hoher Gehalt an Vitaminen, Antioxidantien und anderen bioaktiven Inhaltsstoffen macht die Früchte zum wahren Superfood.

Die Aronia gehört zur Familie der Rosengewächse und präsentiert sich als mittelgrosser Strauch, der bis zu zwei Meter hoch werden kann. Besonders «schmuck» sind ihre glänzenden, dunklen Blätter, die sich im Herbst leuchtend orange-rot bis fast violett verfärben. Die weissen Blüten erscheinen im Frühling und verströmen einen zarten Duft Die Früchte reifen im Spätsommer bis Frühherbst und zeichnen sich durch ihre tiefdunkle, fast schwarze Farbe aus. Man kann die Früchte problemlos bis zu den Frösten ernten – danach freuen sich die Gartenbewohner über den wertvollen «Wintersnack».

Aroniabeeren bevorzugen einen sonnigen bis halbschattigen Standort und kommen mit einer Vielzahl von Bodentypen zurecht, solange diese gut durchlässig sind. Der Strauch ist winterhart, krankheitsresistent und benötigt nach dem Anwachsen wenig Pflege, was ihn zu einer idealen Wahl für naturnahe Gärten macht. Auch im Topf ist die Apfelbeere einfach zu kultivieren.

Die dunklen Beeren haben einen charakteristisch herben Geschmack, der sie zu einer ausgezeichneten Zutat für Marmeladen, Säfte, Smoothies und Backwaren macht. Sie können auch getrocknet als gesunder Snack oder als Zugabe zu Müslis und Salaten verwendet werden. Die Verarbeitung der Beeren zu Saft oder für Kochrezepte kann helfen, den herb-säuerlichen Geschmack abzumildern und die Vielseitigkeit der Beerenküche zu erweitern. Kleiner Tipp am Rande: Wer Sauerkraut macht und keine Wachholderbeeren zur Hand hat – die Apfelbeere passt ebenfalls super ;-)

Die Aronia wird seit Jahren als sogenannter Superfood gehandelt. Das verdankt sie ihrem hohen Gehalt an Antioxidantien. Anthocyane sind für die dunkle Färbung der Beeren verantwortlich. Diese Stoffe haben antioxidative Eigenschaften, die dem Körper helfen können, sich gegen oxidativen Stress und Entzündungen zu schützen. Die Anthocyane sind ebenfalls in vielen anderen dunklen respektive roten, violetten und blaufärbigen Beeren wie Kirschen, Brombeeren, schwarzen Johannisbeeren und weiteren zu finden. Neben Antioxidantien enthalten Aroniabeeren Vitamin C, Vitamin K, Folsäure und eine Reihe von Mineralien wie Mangan, Zink und Eisen.

Summa summarum: Die Aronia bietet eine Kombination aus natürlicher Schönheit, einfacher Pflege und einem Reichtum an gesundheitlichen Vorteilen. Sie ist damit nicht nur eine Bereicherung für jeden Garten, sondern auch für die Ernährung. Die Pflanzung und Nutzung der Aroniabeere unterstützt zudem die Biodiversität und bietet Nahrung für Bestäuber und Vögel. Wer seinen Garten um eine pflegeleichte und gesundheitsfördernde Pflanze erweitern möchte, trifft mit der Aronia eine vorzügliche Wahl.