Pflanz- und Pflegeanleitung für Rhabarber

Botanischer Name

Rheum rhabarbarum

Pflanzzeit

Pflanzzeit ist das ganze Jahr über, ausser während Frostperioden.

Standort und Boden

Rhabarberpflanzen lieben einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Da es sich um einen Tiefwurzler handelt, ist tiefgründiger, mittelschwerer bis schwerer und nährstoffreicher Boden wichtig.

Stehende Nässe mag der Rhabarber nicht. Ideale Pflanznachbarn sind Erbsen, Bohnen, Spinat, Kopfsalat und Kohlrabi.

Pflanzabstand

ca. 1 Meter

Pflanzung

  • Pflanzloch graben, das etwas grösser ist als der Wurzelballen.
  • Den Untergrund gut lockern und etwas reifen Kompost dazu mischen.
  • Den Pflanzballen so einsetzen, dass die Knospen der Pflanze mind. 5 cm zugedeckt werden.
  • Erde leicht andrücken, damit die Wurzeln gut mit der Erde in Kontakt kommen.
  • Eine kreisförmige Vertiefung um die Pflanze anbringen und kräftig angiessen
  • Eine leichte Mulchschicht ist ideal für eine regelmässige Bodenfeuchte.

Düngung

Aufgrund seines starken Wuchses und seiner großen Blätter benötigt Rhabarber viel Wasser und Nährstoffe. Dazu kann den Pflanzen im Herbst ca. 5 l/m2 gut verrotteter Mist oder bis 5 l/m2 reifer Kompost zugeführt werden. Zudem sollte jeweils im März und im Juni etwa 100 g/m2 Obst- und Beerendünger pro Pflanze oberflächlich eingearbeitet werden.

Pflege

Im Sommer muss Rhabarber regelmäßig gegossen werden, da er über die grossen Blätter viel Wasser verdunstet. Das Anbringen einer Mulchschicht verhindert, dass zu viel Feuchtigkeit direkt über den Boden verdunstet.

Beim Mulchen darauf achten, dass die Austriebsknospen nicht mit abgedeckt werden. Ab Mai sollten die ständig erscheinenden Blütentriebe regelmäßig entfernt werden. Ansonsten steckt die Pflanze ihre ganze Energie in die Bildung der Blüten und Samen, statt in neue Blattstiele.

Eine Rhabarberstaude sollte nicht länger als ca. 8 Jahre am selben Platz bleiben. Danach kann der Wurzelballen der Staude umgepflanzt und allenfalls auch geteilt werden. Die Rhabarberstöcke müssen umgepflanzt werden, ehe die Knospen zu treiben beginnen. Dies ist sowohl im Herbst (Oktober) als auch im Frühjahr (März) möglich. Anschließend den Boden festtreten und ausreichend wässern.

Pflanzenschutz

Der Rhabarber ist eine sehr robuste Pflanze, weshalb er nur selten mit Krankheiten zu kämpfen hat. Schäden, die Blattläuse, Blattkäfer oder Raupen anrichten, sind zu vernachlässigen. Schnecken können Frassschäden an den neu treibenden Stängeln verursachen.

Ernte

Die Rhabarberernte beginnt in der Regel im April und endet nach dem Johannistag (24. Juni). Danach lagert sich in den Stangen zu viel Oxalsäure ein, die in großen Mengen gesundheitsschädlich ist. Aber auch für die Pflanze selbst ist das Ende der Ernte gut: Sie braucht dringend Ruhe – quasi ihren Winterschlaf. So kann die Pflanze wieder Nährstoffe in den Wurzeln einlagern und für die nächste Saison vorsorgen.

Wichtig bei der Ernte ist, die Stiele aus der Pflanze heraus zu drehen und nicht zu schneiden. Ernten Sie nie mehr als einen Drittel aller Blattstiele; dies sind im Durchschnitt 4-5 kräftige Stiele pro Pflanze. Dadurch bleiben der Staude die nötigen Reserven, mit deren Hilfe sie sich wieder regenerieren kann.

Die Blütenansätze können entweder entfernt oder in einem Salat verwendet werden. Rhabarberernte verfrühen: Spielt das Wetter im Frühling nicht mit, kann der Pflanzenstock mit einem Vlies abgedeckt werden, um die Erntereife zu beschleunigen.

Die Abdeckung speichert – ähnlich wie ein Gewächshaus - die Wärme des Sonnenlichts. So kann um etwa zwei bis drei Wochen früher geerntet werden. Das Vlies sollte so groß sein, dass die schnell wachsenden Blätter sich noch bis kurz vor der Ernte darunter verstecken können.

Wirkstoffe und Zubereitung des Rhabarbers: Wie bereits erwähnt, sollte Rhabarber nie roh gegessen werden, da der Oxalgehalt zu hoch ist. Dem kann man jedoch entgegenwirken, indem man ihn schält oder aufkocht.

Dennoch sollte Rhabarber nicht täglich genossen werden und Menschen, die unter Gicht oder Nierensteinen leiden, sollten gänzlich auf ihn verzichten.

Die Blätter dürfen auf keinen Fall gegessen werden, da sie Giftstoffe enthalten, die zu Erbrechen und Kreislaufproblemen führen können.