Die einheimische Flora und Fauna sind nicht nur durch Klimawechsel und eine intensive Flächennutzung bedroht. Ein weiterer Faktor ist das Einschleppen von fremden Pflanzen und Tieren. Diese verdrängen die hiesigen Pflanzen und Tiere und bedrohen deren Fortbestand massiv.
Der Kampf ums einheimische Terrain ist voll im Gange und die Bilanz ist ausgesprochen traurig. Darum werden ausländische Pflanzen, welche eine Bedrohung darstellen, verboten und auf schwarzen Listen geführt.
Zugegeben – ein Sommerflieder als Schmetterlingsmagnet im Garten zu haben, hat was. Aber was sind die Konsequenzen davon, wenn sich dieser in den Gärten etabliert, vermehrt und zum Schluss in der Natur Fuss fasst? Oder der als Sichtzaun allseits beliebte Kirschlorbeer, der eigentlich eine wuchernde Giftschleuder ist?
Zahlreiche einheimische Tiere kennen das «Kraut» nicht – und haben sich durch das Fressen von Kirschlorbeer vergiftet und sind verendet. Dieser Artikel soll jedoch nicht anprangern, sondern wachrütteln, auf die Problematik aufmerksam machen und heimische Alternativen bieten – für einen naturnahen, neophytenfreien Garten.
Die einheimische Flora und Fauna ist extrem wertvoll und muss geschützt, erhalten und gefördert werden. Warum? Hiesige Pflanzen und Tiere sind in den jeweiligen Breitengraden ursprünglich etabliert und haben sich den Gegebenheiten wie Wetter, Temperatur, Umgebungsmerkmale angepasst. Sie wurden über Jahrtausende von der Natur angesiedelt, weiterentwickelt, perfektioniert und etabliert.
Die Natur war ursprünglich in einer Art Gleichgewicht, welches zunehmend gestört wird und zur Folge hat, dass diverse einheimische Pflanzen und Tiere verdrängt bis ausgerottet wurden.
Neophyten sind gebietsfremde Pflanzen, welche bei uns absichtlich oder aus Versehen eingeführt wurden und sich in der Natur ohne unser Zutun verwildern. Sie sind eine Bedrohung für die heimische Biodiversität. Einige dieser Pflanzen sind mittlerweile verboten. Sie dürfen nicht mehr verkauft und vermehrt werden. Man unterscheidet dabei zwischen invasiven Neophyten, welche verboten sind und Neophyten, welche einer Informationspflicht unterstehen und unter Beobachtung stehen.
In der Schweiz werden solche Neophyten in schwarzen Listen geführt, welche online gut zu finden sind. Insgesamt haben sich in der Schweiz rund 700 Neophyten etabliert – davon zählen knapp 60 zu den invasiven, aggressiven Pflanzen. Der Verkauf von invasiven Neophyten ist verboten – kontrollierbare Neophyten müssen als solches von den Verkäufern gekennzeichnet werden und den Kunden über die Problematik aufklären.
Anstelle von invasiven Neophyten gibt es zahlreiche unproblematische und/oder einheimische Alternativen
Neophyten | Alternativen ( * = einheimisch) |
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Sommerflieder (Buddleja davidii) |
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Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus) |
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Riesenbärenklau (Heraclem mantegazzianum) Gesundheitsschädigend |
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Nordamerikanische Goldrute Hain-Goldrute |
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Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera) |
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Essigbaum (Rhus typhina) |
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Robinie / falsche Akazie (Robinia pseudoacacia) |
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Henrys Geissblatt Japanisches Geissblatt |
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Seidiger Hornstrauch (Cornus sericea) |
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Götterbaum (Ailanthus altissima) |
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Ambrosia, Beifussblättriges Traubenkraut (Ambrosia artemisiifolia) Gesundheitsschädigend |
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Nuttalls Wasserpest (Elodea nuttallii) |
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Grossblütiges Heusenkraut (Ludwigia grandiflora) |
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Vieljähriger Knöterich / Himalaja Knöterich Japanischer Staudenknöterich |
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Durch die Pflanzung von einheimischer Flora fördert man die einheimische Fauna. Sie bietet den Schmetterlingen, Vögeln, Bienen und zahlreichen Säugetieren Nahrung, Schutz und Nistplätze. Mit statt gegen die einheimische Pflanzenwelt hilft Mensch und Natur.
Weitere Informationen zu den Neophyten und den möglichen Alternativen finden Sie unter:
Kirschlorbeer? Ein kleines Reizthema für Nadine, nachdem sie die hartnäckigen Pflanzen mit viel Mühe aus dem Garten geworfen hat.
Nun hofft sie, dass diese Plage dem Garten fern bleibt ;-)