Gartentipp – Pflanze des Monats

Die hier präsentierten Pflanzen werden von uns gekürt, basierend auf Erfahrungen, Vorlieben und Begeisterung. Es sind Empfehlungen, die von Herzen kommen – quasi von Gärtner:in zu Gärtner:in. Ganz einfach und schnörkellos.

 
À propos: Wem eine Empfehlung in den Sinn kommt, die hier auch ausgesprochen werden sollte, dann her damit! Schreib an bewild(at)biogarten.ch und wir schauen ob's passt. Wichtig wäre nicht nur die Pflanzenempfehlung, sondern auch die Gründe, wieso die Pflanze so toll ist. Und wenn wir bereits bei den Extrawünschen angekommen sind: Gerne mit Pflanzenbild aus dem Garten ;-) Merci viumau.

Monat für Monat Pflanzentipps zur Inspiration mit Pflanzen, welche einen Garten bereichern
BlühzeitMai - August
Überwinterung

Winterhart

WuchshöheJe nach Sorte 60 - 130 cm
Wuchsstärke
WurzelwuchsTiefwurzler
Blüte

weiss bis gelblich

Standort

Sonne - Halbschatten

Besonderes
  • Robustes mehrjähriges Gemüse
  • Blätter als Mulchmaterial verwendbar
  • Für süsse und herzhafte Gerichte in der Küche


Rhabarber – Rheum rhabarbarum

Pflanze des Monats März 2024

Der Rhabarber trat seinen Siegeszug in europäische Gärten im 11. Jahrhundert an. Das Knöterichgewächs aus dem Himalaya gelang durch die abendländische Medizin zu uns. Erst später wurde er als Nahrungsmittel «entdeckt» und in privaten Küchengärten angebaut.

Mittlerweile gibt es zahlreiche Varianten davon und er ist aus einem Bauerngarten nicht mehr wegzudenken. Ob für Erdbeer-Rhabarber-Marmelade, einen leckeren Kuchen, Kompott, Sirup, Sorbet, Eintöpfe oder im Garten frisch geerntet und in Zucker getupft – Rhabarber ist lecker! Vielen ist er zu sauer – aber mit der Hilfe einer Bleichglocke oder dem Kochen nach der Ernte verliert der Stängel seine Säure und wird milder. Man kann Rhabarberstängel problemlos einfrieren, wenn man keine Zeit fürs Einkochen hat. So hat man das ganze Jahr etwas davon.

Übrigens: Nicht nur die Stängel eignen sich für die Gartenküche. Auch die Rhabarberblüten schmecken ausgebacken oder wie Brokkoli zubereitet lecker. Schon probiert?

Rhabarberstängel sind reich an Vitaminen, Mineral- und Ballaststoffen. Rhabarber enthält auch Oxalsäure. Diese Säure kann in hohen Dosen toxisch sein. Sie kommt vor allem in den Blättern vor – in den Stängeln ebenfalls. Hier gilt wie immer: Die Menge macht's. Personen mit Nierenproblemen sollten vorsichtig sein, auch wenn das Bleichen, Backen oder Kochen den Säuregehalt reduziert. Wer mehr über das Bleichen von Rhabarber erfahren will: Wir haben eine Infoseite, um diese alte Anbautradition für sich zu entdecken. 

Die Rhabarberwurzel war früher ein natürliches Färbemittel von Textilien. Mit der Wurzel erzeugt man Gelb- und Brauntöne.

Im Garten kann man die grossen Rhabarberblätter zum Mulchen verwenden. Die ausladenden Blätter schattieren den Boden und helfen so, den Boden feucht zu halten und das Spriessen von Unkraut zu reduzieren. Mit dem Laub kann eine Brühe angesetzt werden. Diese soll gegen Blattläuse wirken – wir nehmen dafür aber lieber unsere Nützlinge ;-)

Die robuste und mehrjährige Pflanze bevorzugt einen durchlässigen Boden. Sie zieht über den Winter komplett ein. Rhabarber gedeiht an der Sonne wie im Halbschatten. Dabei ist sie im Küchengarten, beim Kompost und in einem Staudenbeet oder auf einer Baumscheibe in der Pflanzgilde eine Bereicherung. Neben der Beschattung durch ihre grossen Blätter lockert sie mit ihrer tiefen Wurzel den Boden auf. Unter anderem der Oxalsäuregehalt kann helfen, Schädlinge von Nachbarpflanzen fernzuhalten. Zusätzlich bringt der Rhabarber mit seiner Form eine interessante Struktur in den Garten. 

«Topf-Gärtner» können den Rhabarber anbauen, wenn genügend Platz für die ausladend wachsende Pflanze da ist. In einem tiefen Topf, Trog oder Fass mit ausreichend Nährstoffen (Starkzehrer) und regelmässig gegossen gedeiht sie gerne.

Rhabarber gehört einfach in einen Naschgarten – nicht nur wegen den kulinarischen Genüssen. Aber wer kann schon nein sagen zu einer leckeren Rhabarbertorte in feinster Mürbeteighülle, einer delikaten Rhabarber-Marzipanfüllung und einem Streuseltopping mit einem Hauch von gerösteten Nüssen? 

Für alle Süssspeisenverächter: Rhabarber ist auch eine unterschätzte Zutat bei Eintöpfen. Summa summarum: Es lohnt sich den Rhabarber zu entdecken – für den Garten und auf dem Teller. Viel Spass dabei!