Gartentipp – Pflanze des Monats

Die hier präsentierten Pflanzen werden von uns gekürt, basierend auf Erfahrungen, Vorlieben und Begeisterung. Es sind Empfehlungen, die von Herzen kommen – quasi von Gärtner:in zu Gärtner:in. Ganz einfach und schnörkellos.

 
À propos: Wem eine Empfehlung in den Sinn kommt, die hier auch ausgesprochen werden sollte, dann her damit! Schreib an bewild(at)biogarten.ch und wir schauen ob's passt. Wichtig wäre nicht nur die Pflanzenempfehlung, sondern auch die Gründe, wieso die Pflanze so toll ist. Und wenn wir bereits bei den Extrawünschen angekommen sind: Gerne mit Pflanzenbild aus dem Garten ;-) Merci viumau.

Monat für Monat Pflanzentipps zur Inspiration mit Pflanzen, welche einen Garten bereichern
Blühzeit August - September
Überwinterung

Winterhart

Wuchshöhe als Strauch bis ca. 200 cm
Wuchsstärke 20 - 30 cm / Jahr
Wurzelwuchs Flachwurzler
Blüte

Einfach, blauviolett, weiss oder rosa, rispenförmig

Standort

Sonne - Halbschatten

Besonderes
  • Früchte können als Pfefferersatz verwendet werden
  • Auch für den Topfgarten geeignet
  • Herbstlicher Insektenmagnet

 

Mönchspfeffer – Vitex agnus-castus

Pflanze des Monats September 2024

Der Mönchspfeffer ist eine faszinierende Pflanze mit einer reichen Geschichte und vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten. Der attraktive Strauch stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Mittlerweile hat er sich auch in unseren Breitengraden einen Namen gemacht – vor allem wegen der auffälligen, herbstlichen Blütenstände, welche jeden Garten bereichern. 

Der Name «Mönchspfeffer» geht auf die mittelalterliche Nutzung in Klöstern zurück, wo man glaubte, dass seine Früchte die Keuschheit fördern. Das hat ihm auch die umgangssprachlichen Namen «Keuschbaum» oder «Keuschlamm» eingebracht. Die Pflanze hat jedoch eine viel ältere Geschichte medizinischer Verwendung, die bis in die Antike zurückreicht. 

Der Mönchspfeffer ist ein sommergrüner Strauch oder kleiner Baum, der bis zu fünf Meter hoch werden kann. Er zeichnet sich durch handförmig geteilte, aromatische Blätter und lange, schlanke Blütenrispen aus. Diese blühen von Juli bis Oktober in einem beeindruckenden Violett, Blau, Weiss oder Pink. Die Früchte zeigen sich als kleine, harte Beeren, die im Spätherbst reifen. Die Blüten locken neben zahlreichen Insekten und Schmetterlingen die grossen, blauschwarzglänzenden Holzbienen (Xylocopa) an. Oder auch das Taubenschwänzchen, ein Schmetterlingskolibri, welcher fliegend den Nektar aus den kleinen Blüten saugt. 

Bevorzugt wächst Vitex agnus-castus an sonnigen, warmen Standorten mit gut durchlässigem Boden. Er ist trockenheitstolerant und benötigt nach dem Anwachsen nur minimale Pflege. Dies macht den Mönchspfeffer zu einer idealen Pflanze für naturnahe Gärten und trockenere Regionen. Wer eine alljährliche Blütenpracht möchte, schneidet den Strauch im Frühling zurück. Das regt die Blütenbildung für den anstehenden Herbst an. 

Der Mönchspfeffer ist bezüglich seines Aussehens und seiner Magnetwirkung auf Insekten ein attraktiver Ersatz für den Sommerflieder, ein invasiver Neophyt. Die Blütezeit ist nicht dieselbe, aber im Grunde genommen ist die späte Blütezeit sogar besser, da im Sommer meist genug für Wildbienen, Schmetterlinge & Co. blüht.  

Summa summarum: Der Keuschbaum ist eine beeindruckend schöne Pflanze, welche im herbstlichen Garten zum Blickfang und zur Nahrungsquelle für die nektarliebenden Gartenbewohner wird. Er ist anspruchslos und pflegeleicht und eignet sich gut für den Topfgarten.