Gartentipp – Pflanze des Monats

Die hier präsentierten Pflanzen werden von uns gekürt, basierend auf Erfahrungen, Vorlieben und Begeisterung. Es sind Empfehlungen, die von Herzen kommen – quasi von Gärtner:in zu Gärtner:in. Ganz einfach und schnörkellos.

 
À propos: Wem eine Empfehlung in den Sinn kommt, die hier auch ausgesprochen werden sollte, dann her damit! Schreib an bewild(at)biogarten.ch und wir schauen ob's passt. Wichtig wäre nicht nur die Pflanzenempfehlung, sondern auch die Gründe, wieso die Pflanze so toll ist. Und wenn wir bereits bei den Extrawünschen angekommen sind: Gerne mit Pflanzenbild aus dem Garten ;-) Merci viumau.

Monat für Monat Pflanzentipps zur Inspiration mit Pflanzen, welche einen Garten bereichern
Blühzeit Mai - Juni
Überwinterung

Winterhart

Wuchshöhe Bis 150 cm
Wuchsstärke Schnellwachsend
Wurzelwuchs Mitteltief wurzelnd
Blüte

Gelb, Kreuzblütler

Standort

Sonne bis Halbschatten, Tendenz freucht

Besonderes
  • Reich an Vitaminen und Nährstoffen
  • Verträgt Kälte gut
  • Küchenwunder

 

Passende Seite zum Thema Federkohl

Federkohl – Brassica oleracea

Pflanze des Monats Januar 2025

Ob Federkohl, Grünkohl oder Krausekohl. An kuriosen Namen mangelt es unserer Pflanze des Monats nicht. Doch hinter diesen Bezeichnungen verbirgt sich ein gesundes Multitalent, das mehr Aufmerksamkeit verdient und deshalb einen Platz im Garten haben sollte.

Der Federkohl ist ein echter Winterheld und gehört zu den Kreuzblütengewächsen. Mit einer Fülle an Vitaminen und Mineralstoffen bringt er nicht nur gesunde Abwechslung auf den Tisch, sondern ist in der winterlichen Gartenküche kaum zu toppen. Doch auch im Gartenbeet hat der Federkohl einiges zu bieten: Seine gelben Blüten sind eine wertvolle Nahrungsquelle für Bestäuber wie Bienen und Schmetterlinge.

Ausgesät wird Federkohl von Mai bis Juli. Er bevorzugt sonnige bis halbschattige Lagen und gedeiht am besten in humusreicher Erde. Da Federkohl ein Starkzehrer ist und dem Boden somit Nährstoffe entzieht, empfehlen sich schwach- bis mittelzehrende Pflanzen als Vor- oder Nachkultur. Wer gerne auf Mischkultur setzt, kann bei dem ausladend wachsenden Kohl das Beet mit Wurzelgemüse wie Karotten und Stangenbohnen ergänzen. So hat jede Pflanze ihren Raum und sie kommen sich nicht in die Quere.

Ein Tipp zur Schädlingsabwehr: Schutznetze können den Kohlweissling – einen gefrässigen Besucher – fernhalten und die Pflanze vor Schäden bewahren. Duftende Blumen und Kräuter, welche die fliegenden Kohlgourmets durch “Geruchsverwirrung” an der Eiablage hindern, sind eine gute Ergänzung. Sie dienen quasi als natürlicher Schutzschild.

Geerntet wird das Kohlgemüse ab Spätherbst bis in den Winter hinein. Am besten aber nach dem ersten Frost. Es entwickelt dabei seinen typisch-süsslichen Geschmack, weil sich bei unter +5°C Zucker bildet, und Bitterstoffe abgebaut werden. So kann während der kalten Tage laufend frisches, knackiges Gemüse geerntet werden. Bei Temperaturen unter -15°C sollte der Federkohl aber abgeerntet sein, da er starke Fröste gar nicht mag, und diese der Pflanze schaden.

Federkohl ist zweijährig und blüht erst im zweiten Jahr. Auch die Blüte ist essbar und kann in der Gartenküche kreativ verarbeitet werden. Leicht gedämpft und mit etwas Olivenöl und Fleur de Sel- eine leckere Delikatesse. Die Kohlblätter sind vollgepackt mit einer grossen Menge Vitamin C, um das Immunsystem durch den Winter zu unterstützen. Auch mit Ballaststoffen, Beta-Carotin und Eisen kann das Kohlgemüse punkten und hat verhältnismässig einen hohen Eiweissanteil, was viel Energie liefert.

Mit der immer grösser werdenden Beliebtheit kommen auch zahlreiche neue Rezeptkreationen. Klassisch hat man ihn bisher gerne gekocht serviert. Aber auch roh ist Federkohl ein echtes Geschmackserlebnis, wobei er in feine Streifen geschnitten und mit Dressing einmassiert wird. Wer etwas Knuspriges bevorzugt, kann die Blätter backen. So erhält man schmackhafte Federkohlchips oder man brät ihn einfach kurz mit etwas Öl in der Pfanne, was sich auch wunderbar als Beilage eignet.

Wem die üppige Menge an Federkohl im Garten plötzlich zu viel wird, kann ihn blanchieren und einfrieren. Am besten tut man dies, indem man ihn 2 – 3 Minuten in kochendes Salzwasser gibt und danach gut abgetropft in die Gefrierbeutel packt. Er lässt sich aber auch einmachen oder sogar ähnlich wie Sauerkraut fermentieren. So bleibt die Freude an der Ernte noch lange bestehen, weil man immer mal wieder davon essen kann. 

Das kurlige Kohlgemüse hat also einiges zu bieten. Kein Wunder, dass es in vielen Gärten und Küchen wieder an Popularität gewinnt. 

A propos: Für zarte Blätter kann Federkohl auch mittels Bleichglocke gebleicht werden. Mehr Infos dazu gibt es auf unserer Seite „Gemüse Bleichen“.