Die hier präsentierten Pflanzen werden von uns gekürt, basierend auf Erfahrungen, Vorlieben und Begeisterung. Es sind Empfehlungen, die von Herzen kommen – quasi von Gärtner:in zu Gärtner:in. Ganz einfach und schnörkellos.
À propos: Wem eine Empfehlung in den Sinn kommt, die hier auch ausgesprochen werden sollte, dann her damit! Schreib an bewild(at)biogarten.ch und wir schauen ob's passt. Wichtig wäre nicht nur die Pflanzenempfehlung, sondern auch die Gründe, wieso die Pflanze so toll ist. Und wenn wir bereits bei den Extrawünschen angekommen sind: Gerne mit Pflanzenbild aus dem Garten ;-) Merci viumau.
| Blühzeit | Juli bis September, im zweiten Jahr nach der Aussaat |
| Überwinterung |
Sehr winterhart, bleibt im Beet; Ernte möglich bis ins Frühjahr |
| Wuchshöhe | Bis zu 1,2 Meter im Blütenjahr |
| Wuchsstärke | Bildet kräftige, breite Blattrosetten; stabile Stiele im Blütenjahr |
| Wurzelwuchs | Tiefe Pfahlwurzel, bis 1,5 Meter möglich |
| Blüte |
Gelbe, auffällige Dolden; bienen- und insektenfreundlich |
| Standort |
Sonnig bis halbschattig, nährstoffreicher, lockerer Boden |
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Besonderes |
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Die Pastinake ist wie gemacht für den kalten November: robust, lagerfähig und voller Geschmack. In der Winterküche sorgt sie für Abwechslung – ob in Suppen, Aufläufen, Eintöpfen oder sogar frittiert als knusprige Beilage. Doch nicht nur auf dem Teller, auch im Garten ist die alte Kulturpflanze eine echte Bereicherung.
Schon in der Antike war die Pastinake ein wichtiges Grundnahrungsmittel. Im Römischen Reich wurde ihr Anbau sogar vorgeschrieben. Bis ins 18. Jahrhundert war sie auch in Mitteleuropa sehr beliebt, bevor die Kartoffel sie verdrängte. Sogar ihr Saft wurde im Mittelalter als Heilmittel eingesetzt – was ihr den Spitznamen «Pestinake» einbrachte – wir haben keine Ahnung, ob der Spitzname für die Hoffnung als Mittel gegen die Pest stand oder der Geschmack damals nicht auf viele Liebhaber stiess – Geschmäcker sind ja verschieden. 😉
Wer bereits diesen Frühling gesät hat, erntet jetzt eine süsslich-aromatische Rübe, reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Die Pastinake ist zweijährig, bildet jedoch schon im ersten Jahr eine kräftige Wurzel. Sie ist besonders reich an Kalium, Vitamin C und Ballaststoffen und sättigt angenehm. Nach dem ersten Frost wird sie sogar noch aromatischer, da sich mehr Zucker in der Wurzel anreichert – ähnlich wie beim Grünkohl.
Auch für den Anbau im nächsten Jahr lohnt sich ein Versuch: Die Pastinake ist anspruchslos, kommt mit vielen Böden zurecht und zeigt sich widerstandsfähig gegenüber Schädlingen und Krankheiten. Sie lockert mit ihrer tiefen Wurzel den Boden und verbessert seine Struktur – ideal für naturnahe Mischkulturen. Besonders harmoniert sie mit Zwiebeln, Lauch oder Ringelblumen, die gegenseitig Schädlinge abwehren oder Nützlinge anlocken.
Lässt man Pastinaken blühen, bieten ihre gelben Dolden im zweiten Jahr wertvolle Nahrung für zahlreiche Wildbienen und andere Insekten – ein Pluspunkt für die Biodiversität im Garten. Wer Samen gewinnen möchte, kann sie im Spätsommer selbst ernten.
Dank ihrer Frosthärte ist die Pastinake das perfekte Wintergemüse: Sie kann im Boden bleiben und frisch geerntet werden, oder in einer Kiste mit Sand lange knackig lagern. Übrigens lassen sich nicht nur die Wurzeln, sondern auch die jungen Blätter als Suppengrün oder fein gehackt wie Petersilie verwenden.
Ob als cremige Suppe, würziger Auflauf oder knusprige Beilage – die Pastinake bringt wärmende Vielfalt in die kalte Jahreszeit. Ein Grund mehr, sie in die Gartenplanung fürs nächste Frühjahr aufzunehmen.
| Blühzeit | April - Mai |
| Überwinterung |
Winterhart |
| Wuchshöhe | 500 cm |
| Wuchsstärke | 30 - 50 cm / Jahr |
| Wurzelwuchs | Flachwurzler |
| Blüte |
grün-braun, unscheinbar |
| Standort |
Je nach Art, eher Sonnig |
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Besonderes |
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| Hinweis | Heilpflanzen nur mit Fachwissen oder nach ärztlicher Absprache anwenden. Wir übernehmen keine Haftung. |
Das Hippo in Hippophae rhamnoides erinnert nicht ohne Grund an ein Flusspferd – der Begriff stammt aus dem Griechischen und steht für leuchtendes Pferd. Er kommt daher, dass Sanddorn früher oft Pferden verfüttert wurde, und für ein glänzendes Fell gesorgt haben soll.
Das Pioniergehölz, auch «Rote Schlehe» genannt, ist stets als Erstes zur Stelle und kann relativ schnell neue Standorte besiedeln. Am liebsten mag es dabei sandige, durchlässige Böden und einen sonnigen Standort, kommt aber ebenso gut mit verschiedenen Bedingungen zurecht. Der ideale Pflanzzeitpunkt ist im Herbst. Der Sanddorn profitiert dann von einer Beigabe von etwas Hornmehl. Er bildet gerne Ausläufer (Rhizome), die man, wenn nicht erwünscht, durch eine Wurzelsperre aufhalten oder auch einfach mit dem Spaten abstechen kann.
Die Blütezeit ist beim Sanddorn eher unscheinbar. Bei den Insekten und speziell den Bienen sehr beliebt, fallen uns die kleinen, kugeligen Blüten fast nicht auf. Ganz im Gegensatz dazu die Früchte, die ab August zum Vorschein kommen. Die orangen Vitaminbomben leuchten richtiggehend und ziehen alle Blicke auf sich. Der säuerliche, intensiv-fruchtige Geschmack lässt sich prima zu Gelee oder Mus verarbeiten. Das Fruchtfleisch ist reich an ungesättigten Fettsäuren, hat einen hohen Anteil an Carotinoiden und eine grosse Palette an Vitaminen. Ideal also auch als Zutat im Smoothie oder in Cocktails. Sogar in Hautpflegeprodukten findet der Sanddorn mit seinem hochwertigen Pflanzenöl Verwendung. Sanddorn gilt als altes Heilmittel gegen Seekrankheit und Fieber oder auch bei Magen-Darm-Problemen und soll das Immunsystem stärken.
Doch damit nicht genug; die Beeren kommen auch bei den Vögeln gut an. Lässt man ihnen einige am Strauch, gibt dies eine gute Nahrungsquelle in die kälteren Tage hinein. Nach dem Frost sollten die Beeren sowieso nicht mehr geerntet werden. Die entstehende Buttersäure macht sie für uns ungeniessbar. Die grünen Blätter sind mit einem Filzmantel überzogen und haben daher oft einen leichten Silberstich, wodurch die Pflanze ein Mittelmeerfeeling verbreitet und an laue Sommerabende erinnert.
Als Hecke bietet der Sanddorn einen guten Sichtschutz, und einen sicheren Hafen für heimische Vögel. Durch die Dornen an den Trieben sind sie dort gut vor Gefahr geschützt und können ungestört nisten oder eine kurze Rast einlegen.
Der Sanddorn ist meistens ein Fremdbefruchter. Das heisst, damit die weibliche Sorte Früchte trägt, braucht sie eine männliche in der Nähe. Die männliche Sorte produziert keine Früchte, sondern nur Pollen, die mehrere weibliche Pflanzen im Umkreis von etwa 20 m bestäuben können. Auch wenn es etwas kleinere männliche Sorten gibt, breitet sich Sanddorn gerne aus und braucht etwas Platz. Wer diesen nicht für zwei Pflanzen hat, setzt auf eine selbstbefruchtende Sorte wie die ‹Friesdorfer Orange›. Der Ertrag fällt dann nicht ganz so gross aus, als Vogelnährgehölz leistet der Sanddorn aber auch dann noch einen guten Dienst.
Im Allgemeinen ist der Sanddorn gut an das Schweizer Klima angepasst, sehr gut winterhart und äusserst pflegeleicht. Robust und anspruchslos wie er ist, passt er in fast jeden Garten. Seine ausgeprägte Hitze-, Trockenheits- und Frosttoleranz machen ihn ausserdem zu einer wertvollen Klimapflanze. Je karger der Boden, desto besser gedeihen sie.