Die hier präsentierten Pflanzen werden von uns gekürt, basierend auf Erfahrungen, Vorlieben und Begeisterung. Es sind Empfehlungen, die von Herzen kommen – quasi von Gärtner:in zu Gärtner:in. Ganz einfach und schnörkellos.
À propos: Wem eine Empfehlung in den Sinn kommt, die hier auch ausgesprochen werden sollte, dann her damit! Schreib an bewild(at)biogarten.ch und wir schauen ob's passt. Wichtig wäre nicht nur die Pflanzenempfehlung, sondern auch die Gründe, wieso die Pflanze so toll ist. Und wenn wir bereits bei den Extrawünschen angekommen sind: Gerne mit Pflanzenbild aus dem Garten ;-) Merci viumau.
Blühzeit | Je nach Art März - Mai |
Überwinterung |
Im Topf mit Winterschutz |
Wuchshöhe | Je nach Art 0,5 - 10 m |
Wuchsstärke | Wuchsfreudig je nach Art 10-70 cm pro Jahr |
Wurzelwuchs | Flachwurzler |
Blüte |
Weibliche Blüten unscheinbar, männliche Blüten als «Kätzchen» |
Standort |
Sonne - Halbschatten |
Besonderes |
Weidenrinde wird seit Jahrhunderten als natürliches Aspirin verwendet. Fachkenntnisse notwendig! |
Diesen Monat küren wir die Weide zur Pflanze des Monats. Dieses charmante Multitalent hat einiges drauf und ist mit rund 450 Arten auf der ganzen Welt zu finden. Im Garten ist die Weide anspruchslos und gedeiht fast überall, solange der Boden nicht wochenlang ausgetrocknet ist. Es gibt sie in vielen Grössen – von kriechenden und kniehohen Büschen, über solide Sträucher – und nur wenige davon werden zu stattlichen Bäumen heranwachsen.
Wer kennt sie nicht: die Weidenkätzchen? Im Frühling sind sie für Hummeln und Wildbienen eine der ersten Nahrungsquellen im Jahr und die flauschigen Varianten stehen bei Floristen rund um Ostern hoch im Kurs. Die Weide ist wertvoller Lebensraum für Insekten, Vögel und Kleintiere und somit eine kleine Perle für den naturnahen Garten. Mit und ohne flauschige Kätzchen ;-).
Weiden können der Bodenerosion entgegenwirken. Die schnell wachsenden Sträucher helfen, den Boden zu stabilisieren. Sei es bei Böschungen, Uferzonen oder speziell gestalteten Gartenzonen. Die Weide hält alles zusammen. Ob als Boden-«Anker», Schattenspender, Windbrecher oder Schlaraffenland für Insekten – die Weide ist vielseitig einsetzbar. Wer einmal Jungvögel (Ästlinge) in einer Weide rumtollen sah, wie sie auf den biegsamen Rutenspitzen landen, sich im Wind wiegen und das «Schaukeln» ausgleichen, will das immer wieder beobachten können.
Mit den Ruten oder Zweigen lassen sich lebende Zäune, Spielhöhlen bis hin zum ausgewachsenen Pavillon bauen. Wie wäre es mit Kletterhilfen, luftig-schmucken Pflanzenschutzglocken, Kränzen und natürlich Körben? Im kreativen Bereich sind Weiden ein faszinierendes Naturmaterial für viele kleine und grosse Gartenkunstwerke.
Aufgrund ihrer Wuchsfreude ist die Weide eher für den Gartenboden geeignet. ABER es spricht nichts dagegen, Weiden im Topf zu kultivieren. Solange es keine große Trauerweide sein muss ;-). Das Gefäss sollte nicht zu klein sein (40 L +). Wenn man die Weidenzweige regelmässig «erntet» und den Wuchs mit der Schere im Zaum hält. Mutige lassen sich vielleicht auf das Abenteuer «Kopfweide» ein und versuchen, über die Jahre eine Kopfweide zu schneiden. Dann ist die Pflanze nicht nur wertvoll, sondern ein richtiges Gartenabenteuer.