Die hier präsentierten Pflanzen werden von uns gekürt, basierend auf Erfahrungen, Vorlieben und Begeisterung. Es sind Empfehlungen, die von Herzen kommen – quasi von Gärtner:in zu Gärtner:in. Ganz einfach und schnörkellos.
À propos: Wem eine Empfehlung in den Sinn kommt, die hier auch ausgesprochen werden sollte, dann her damit! Schreib an bewild(at)biogarten.ch und wir schauen ob's passt. Wichtig wäre nicht nur die Pflanzenempfehlung, sondern auch die Gründe, wieso die Pflanze so toll ist. Und wenn wir bereits bei den Extrawünschen angekommen sind: Gerne mit Pflanzenbild aus dem Garten ;-) Merci viumau.
Blühzeit | Mai - Juni, Nachblüte: August - September |
Überwinterung |
Winterhart |
Wuchshöhe | 350 cm |
Wuchsstärke | 20 - 50 cm / Jahr |
Wurzelwuchs | Pfahlwurzler |
Blüte |
Gelb, Schmetterlingsförmig in Trauben |
Standort |
Sonnig |
Besonderes |
|
Passende Seite zum Thema Blasenstrauch
Der Blasenstrauch fällt vor allem durch seine speziellen Früchte auf. Die blasig aufgetriebenen, papierartigen Hülsenfrüchte sehen aus wie ein rosarotes Kissen oder ein Mini-Sitzsack für Insekten. Zum Verzehr sind sie nicht geeignet, da sie leicht giftig sind. Dafür bieten die Blüten, welche in Trauben erscheinen, fürs Auge etwas. Und Nahrung; die gelben Schönheiten des Schmetterlingsblütlers servieren durch ihre lange Blütezeit, mit einer Nachblüte im August bis September, den Insekten, ein langanhaltendes Angebot. Beim Blasenstrauch ist es allerdings gar nicht so einfach, an Pollen zu kommen, daher findet man eher grössere Wildbienen an seinen Blüten, wie Holzbienen oder Hummeln.
Für ein Insekt ist er aber ganz besonders wichtig – für den Blasenstrauch-Bläuling, ein Schmetterling. Dieser ist auf den Strauch angewiesen und ernährt sich fast ausschliesslich von seinem Nektar. Zudem legt er seine Eier in die Blüten des Blasenstrauchs, und die Raupen entwickeln sich in dessen Samenschoten. Sie verlassen es durch ein selbst genagtes Loch, worauf sie sich am Boden verpuppen. Der Schmetterling ist vom Aussterben bedroht und profitiert von Pflanzungen des Blasenstrauchs in Gärten, Rebbergen oder entlang von Wegen.
Der Blasenstrauch ist ein einheimischer Wildstrauch und bestens vorbereitet auf die immer heisser werdenden Sommer. Durch seine Pfahlwurzel kann er sich auch auf steinigen Hanglagen gut verankern, und sein Wurzelsystem ist sehr anpassungsfähig an verschiedene Bodenbedingungen. Durchlässig sollte der Boden aber auf alle Fälle sein und ein sonniger Standort ist wichtig. Der Blasenstrauch macht sich nicht nur als Solitärpflanze, sondern passt mit dem nötigen Pflanzabstand auch prima in eine gemischte Hecke.
Gepflanzt wird er am besten im Herbst ab September, Topfpflanzen können auch ab März in den Boden. Da er an den neuen Trieben blüht, schneidet man ihn bereits im zeitigen Frühjahr kräftig zurück, um viele Neuaustriebe und Blüten zu fördern.
Robust wie er ist, so anspruchslos ist er auch, nur während langen Trockenperioden möchte er etwas gegossen werden, und für den Neuaustrieb im Frühling etwas Dünger. Stickstoff muss man ihm nicht extra zugeben, dafür sorgt er schon selbst! Wie die meisten Hülsenfrüchtler kann der Blasenstrauch mittels Knöllchenbakterien Luftstickstoff fixieren und holt sich einen Teil seiner Nährstoffe so gerade selbst. Auch bei den Pflanzenkrankheiten oder Schädlingen sind keine bekannt, die den Blasenstrauch vermehrt heimsuchen würden.
Vermehren kann man den Schmetterlingsblütler mittels Aussaat seiner Linsen-ähnlichen Samen, noch besser allerdings, durch Stecklinge. Dazu schneidet man im Frühling Triebspitzen, die schon halb verholzt sind, ab und steckt sie in einen Topf mit Erde. Und so wächst bereits die Kinderstube für die nächste Schmetterlingsgeneration heran.