Gartentipp – Pflanze des Monats

Die hier präsentierten Pflanzen werden von uns gekürt, basierend auf Erfahrungen, Vorlieben und Begeisterung. Es sind Empfehlungen, die von Herzen kommen – quasi von Gärtner:in zu Gärtner:in. Ganz einfach und schnörkellos.

 
À propos: Wem eine Empfehlung in den Sinn kommt, die hier auch ausgesprochen werden sollte, dann her damit! Schreib an bewild(at)biogarten.ch und wir schauen ob's passt. Wichtig wäre nicht nur die Pflanzenempfehlung, sondern auch die Gründe, wieso die Pflanze so toll ist. Und wenn wir bereits bei den Extrawünschen angekommen sind: Gerne mit Pflanzenbild aus dem Garten ;-) Merci viumau.

Monat für Monat Pflanzentipps zur Inspiration mit Pflanzen, welche einen Garten bereichern
Blühzeit Mai - Juni
Überwinterung

Winterhart

Wuchshöhe 200 - 600 cm 
Wuchsstärke 20 - 25 cm / Jahr
Wurzelwuchs Flachwurzler
Blüte

Unscheinbar gelbgrün 

Standort

Sonne bis Halbschatten

Besonderes
  • Attraktive Herbstfärbung 
  • Attraktiver Fruchtbehang
  • wertvoll für die Biodiversität 

 

Pfaffenhütchen Euonymus europaeus 

Pflanze des Monats Oktober 2024 

Das europäische Pfaffenhütchen ist ein Juwel des herbstlichen Gartens. Die einheimische Pflanze sorgt vor allem in den Herbstmonaten für spektakuläre Farbakzente. Mit seinen leuchtend roten Früchten und der, feuerroten Herbstfärbung seiner Blätter, zieht es die Blicke auf sich und bietet gleichzeitig ein wichtiges Nahrungsangebot für die heimische Tierwelt. In der freien Natur ist der gemeine Spindelstrauch, wie das Pfaffenhütchen auch genannt wird, vor allem an Waldrändern und Bachläufen zu finden. 

Der Euonymus europaeus ist ein sommergrüner Strauch oder kleiner Baum, der zwischen drei und sechs Metern hoch werden kann. Seine Blätter sind oval bis lanzettlich geformt und färben sich im Herbst intensiv rot. Die charakteristischen, leuchtend pinkfarbenen Früchte, die an kleine Laternen erinnern, öffnen sich im Spätherbst, um ihre orangen Samen freizugeben. 

Der Name «Pfaffenhütchen» leitet sich von der Form der Früchte ab, die an die Kopfbedeckung eines Pfaffen (katholischer Priester) erinnern. Die Pflanze hat eine lange Tradition in der europäischen Kulturgeschichte und wurde aufgrund ihrer dekorativen Erscheinung und ihrer Früchte geschätzt, die für den Menschen jedoch giftig sind. 

Das Pfaffenhütchen spielt eine wichtige Rolle im Ökosystem. Seine Früchte dienen vielen Vogelarten als Nahrungsquelle. Die dichte Verzweigung bietet Schutz und Nistmöglichkeiten. Zudem locken die unscheinbaren grünen Blüten im Frühjahr Insekten an. Euonymus europaeus ist besonders wertvoll für Vogelschutzhecken, Wildgärten und als Solitärpflanze. Im naturnahen Garten spielt das Pfaffenhütchen seine Stärken aus, indem es neben den herbstlichen Farbakzenten Lebensraum und Nahrung für heimische Tiere bietet. 

Das Pfaffenhütchen gedeiht in nahezu jedem Gartenboden, bevorzugt jedoch kalkhaltige, nährstoffreiche und feuchte Erden. Ein sonniger bis halbschattiger Standort ist ideal, um die volle Pracht seiner Herbstfärbung zur Geltung zu bringen. Der Spindelstrauch gedeiht auch im Topf. Dabei sollte er unzugänglich für Kinderhände und verfressene Haustiere sein. Wegen der Platzverhältnisse auf Balkons und Terrassen sollte man das bei der Planung auf jeden Fall berücksichtigen. 

Summa summarum: Das Pfaffenhütchen ist eine Bereicherung für jeden Garten. Seine Herbstfärbung, die eigenwillig geformten Früchte und sein Beitrag zur ökologischen Vielfalt machen ihn zu einer ausgezeichneten Wahl für naturnahe Gärten. Im Oktober, wenn das Pfaffenhütchen in voller Pracht steht, zeigt es eindrucksvoll, wie vielseitig die Natur ist.