Welche Pflanze passt in meinen Garten? 

Sie haben eine freie Ecke im Garten und sind auf der Suche nach Inspirationen?

Am besten stellen Sie sich zuerst die Frage: «Was will ich?»

Einen hübschen Zierstrauch, blühende Schmetterlings- und Bienenpflanzen, ein Vogelnährgehölz oder lieber einen Beerenstrauch oder Obstbaum, von dem ich selbst naschen kann? Soll mir die Pflanze Sichtschutz bringen und passt mir ein allfälliger Schattenwurf?

Manchmal schliesst das eine das andere nicht aus. So oder so: Wenn Ihr neuer Baum oder Strauch lange Freude machen soll, ist ein idealer Standort Gold wert.  

Nicht jede Pflanze gedeiht überall. Daher hilft das Planen bevor man zu Schaufel greift.

Den Pflanzen geht es wie uns Menschen: Fühlen wir uns in unserer Umgebung wohl, laufen wir zur Höchstform auf. Genauso ist ein passender Standort die wichtigste Grundlage, damit eine Pflanze gesund wächst, blüht und fruchtet.

Oder umgekehrt ausgedrückt: Wenn der Standort nicht passt, wird die Pflanze rasch kränkeln, von Schädlingen heimgesucht werden, kaum Ertrag bringen oder sogar eingehen.  

Es lohnt sich, im Garten nach einem idealen Standort zu suchen und wenn nötig etwas nachzuhelfen, indem man beispielsweise andere Pflanzen umsiedelt, zurücknimmt, entfernt oder den Boden aufbessert. 

Neben den Standorteigenschaften ist das Platzangebot entscheidend. Es empfiehlt sich, die verfügbare Fläche, und bei Obstbäumen und Sträuchern auch die Höhe, auszumessen. Ist genügend Platz für eine voll entwickelte Krone da?

Auch die Wuchshöhe ist zu beachten. Diese bringt unweigerlich Schattenwurf mit sich. Ist dieser an der Stelle erwünscht oder sollte eine niedriger wachsende Pflanze gewählt werden, die kaum Schatten wirft, aber auch weniger hohen Sichtschutz bringt? 

Passt meine Wunsch-Pflanze in meinen Garten? 

Wenn Sie bereits eine bestimmte Pflanze für Ihren Garten im Auge haben, finden Sie Standortansprüche, Wuchshöhe und Pflanzabstand direkt auf dem Pflanzenprofil.  

Die wichtigsten Kriterien sind die Besonnung, die Bodenbeschaffenheit und das Platzangebot. Obstbäume, Reben und Rosen zeigen diesbezüglich wenig Flexibilität.

Sie benötigen für eine reiche Blüte und Ernte tiefgründige, nährstoffreiche Gartenerde und – abgesehen von einigen Spezialsorten – einen luftigen Platz an der Sonne. Auch die meisten Blütensträucher stehen gern allein an einem sonnigen Platz, damit sie herrlich blühen.  

Wildsträucher dagegen kann man etwas enger pflanzen. Dann wachsen sie rasch zu einer dichten Hecke zusammen. Für Stauden lässt sich der Standort oft mit einfachen Mitteln verbessern: Ist Ihr Gartenboden für die geplanten Stauden zu fett, lässt er sich durch eine Sand- oder Kiesbeigabe etwas ausmagern. Umgekehrt können Sie magere Böden durch regelmässige Kompostgaben und organischen Festdünger aufwerten.  

Betreffend der Wuchshöhe lohnt sich die Überlegung, ob die Stauden, Ziersträucher oder Obstbäume in die geplante Umgebung passen oder dafür zu hoch oder zu niedrig wachsen.

Wird ein Sichtschutz beabsichtigt oder könnte der Schattenwurf störend sein? Bei Obstbäumen stellt sich zusätzlich die Frage, welche Leitern zum Einsatz kommen sollen. Zwerg- und Terrassenobst lassen sich weitgehend ohne Leiter pflegen und abernten, alle anderen Wuchsformen erfordern bei schöner Entwicklung nach einigen Jahren mindestens eine Bockleiter. 

Wie wähle ich eine Pflanze für meinen Balkon oder meine Terrasse? 

Für einen Balkon-Naschgarten sind die Zwerg- und Terrassenobstsorten ideal. Aber auch Säulen- und Spindelobstbäume sowie diverse Beeren lassen sich in Töpfen und Kübeln kultivieren. Ebenso gut lässt sich ein Blütenstauden- oder Rosenparadies auf Balkonen und Terrassen verwirklichen. Auf dem Pflanzenprofil ist jeweils vermerkt, ob sich der Baum oder Strauch als Kübelpflanze eignet.  

Entscheidend ist, dass Ihre Gefässe samt Pflanzen auch mit durchnässtem Substrat die Traglast Ihres Balkons nicht übersteigen.  

Jungpflanzen setzt man anfänglich noch in einen kleineren Topf. Dieser sollte als Faustregel etwa doppelt so gross sein wie der bisherige Wurzelballen.  

Im Laufe des Wachstums sollten die Bäume oder Sträucher jedoch in grössere Kübel umziehen dürfen. Grosse Gefässe haben den Vorteil, dass die Erde weniger schnell austrocknet. Wenn Sie das Substrat mit Pflanzenkohle anreichern, sorgen Sie für zusätzliche Wasser- und Nährstoffspeicherkapazität und müssen seltener giessen und düngen. 

Wichtig ist vor allem auf südexponierten Balkonen und Terrassen, dass die Töpfe ausreichend schattiert sind, beispielsweise durch ein Balkongeländer. Heizen sich die Töpfe zu stark auf, leidet das Wurzelwerk. Helle Topffarben reduzieren die Erhitzung ebenfalls. Schwarze und dunkle Töpfe sollte man auf Sonnenterrassen besser vermeiden. 

Durch Wärmeabstrahlung kann die Temperatur an der Hauswand zudem locker 10 bis 15 Grad höher liegen als in wenigen Metern Entfernung. An heissen Sommertagen werden da oft Temperaturen erreicht, die auch Pflanzen zu viel werden, die sonst einen vollsonnigen Standort mögen. Hier hilft nur eine gute Schattierung, beispielsweise mit einer Sonnenstore oder einem Sonnensegel. Weitere wertvolle Ideen, wie Sie Ihren Garten für heisse Tage wappnen können, haben wir für Sie auf der Themenseite «Garten im Klimawandel & Hitzesommer» zusammengestellt. 

Pflanzen für bestimmte Standorte aussuchen 

Falls Sie für einen bestimmten Ort im Garten etwas Passendes suchen, kann Ihnen folgende Übersicht eine erste Idee geben, welche Gehölze sich dort so richtig wohlfühlen würden – und welche überhaupt nicht.

Zum Thema Obstbäume/Naschgarten haben wir eine separate Themenseite verfasst, in der Sie genauere Infos zu Wuchsformen, Bestäubung, Sortenwahl, Pflege und Ernte erhalten. 

Unter den Wild- und Blütenstauden sowie Gewürzkräutern gibt es unterschiedlich stark ausgeprägte Standortvorlieben. Grundsätzlich können Sie bei guter Pflege fast alle Stauden an einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit guter Gartenerde pflanzen.
 

Übersicht «Welche Pflanze für welchen Standort»

Grenzabstände zu Nachbargrundstücken und Strassen 

Vergessen Sie neben den Standortansprüchen die Grenzabstände nicht. Zu nah an die Grundstücksgrenze gepflanzt, wachsen Bäume und Sträucher womöglich ins Nachbargrundstück oder in den Strassenraum hinein. Die gesetzlichen Bestimmungen sind in der Regel auf der Website der Wohngemeinde abrufbar.  

Dennoch empfiehlt sich immer ein persönliches Gespräch mit den Nachbarn über die Pflanzpläne. Nicht dass Schattenwurf, Laubfall oder ähnliche Begleiterscheinungen das nachbarschaftliche Verhältnis mit der Zeit trüben. Bedenken Sie auch, dass Gehölze regelmässige Schnittmassnahmen benötigen. Wenn Sie dazu das Nachbargrundstück betreten müssen, sind vorgängige Absprachen lohnenswert. 

Der naturnahe Biogarten bietet vogelfreundliche Zonen - Grünfink an Wildobststrauch Felsenbirne

Grenzspaliere, Nasch- und Wildhecken 

Falls Sie auf der Suche nach einem «essbaren» Sichtschutz zur Strasse oder zum Nachbargrundstück sind, bieten sich neben Spalierbäumen auch Naschhecken aus Säulenobst an. Spindelbäume lassen sich mit einer Wuchshilfe und gezieltem Schnitt zu Spalierbäumen erziehen.

Mit Säulenbäumen erreichen Sie eine hohe Sortenvielfalt auf kleiner Fläche. Säulenobst wird im Abstand von 1 bis 1,5 Metern auf der gewünschten Länge gepflanzt. Für diese Art Sichtschutz gilt das Gleiche wie für alle Obstbäume: Geeignete Standorte sind ausschliesslich sonnig bis eventuell halbschattig mit tiefgründigen Böden. Schattige Ecken und feucht-nasse Böden eignen sich für Naschhecken nicht.  

Bei Vögeln und Insekten besonders beliebt sind gemischte Wildhecken aus einheimischen Wildsträuchern wie Pfaffenhütchen, Rote Heckenkirsche, Liguster, Schwarzdorn, Faulbaum, Kornelkirsche, Weiden, Wildrosen und anderen Arten.

Sie können Ihren Garten begrenzen und bieten Singvögeln nach einigen Jahren Futter, Versteckmöglichkeiten und Nistplätze. Eine solche Hecke kann viele Jahrzehnte alt werden, insbesondere wenn man alte Triebe gelegentlich ausholzt und einige junge stehen lässt. 

Ökologisch besonders wertvoll – aber nur bei grösseren Gärten möglich – sind doppel- oder dreireihig gepflanzte Wildhecken, wobei die Sträucher in den Reihen versetzt zueinander stehen. Sie schliessen dichter ab und schützen nistende Vögel noch besser.  

Nacktwurzlige Obstbäume oder lieber solche im Topf? 

Gewisse Pflanzen, vor allem Obstbäume, bieten wir im Shop in zwei Varianten an: nacktwurzlig oder im Topf. «Nacktwurzlig» ist wörtlich zu nehmen. Eine solche Jungpflanze wird ohne Wurzelballen oder Erde geliefert, sondern bloss mit ein paar nackten Wurzeln aus dem Boden gegraben und sofort verschickt. Dies funktioniert bei Gehölzen nur im laublosen Zustand, solange die Böden nicht gefroren sind.  

Grundsätzlich verschicken wir nacktwurzlige Obstbäume von November bis ca. Ende März/Mitte April. Der Saisonschluss hängt von der Entwicklung ab. Bei stark gefrorenen Böden stellen wir den Versand zwischenzeitlich ein.   

Nacktwurzlige Pflanzen sollten nach Erhalt umgehend eingepflanzt werden. Falls der Boden bei Ihnen gefroren sein sollte, schlagen Sie die Pflanze ein. Decken Sie die Wurzeln mit Sackerde, Sägemehl oder nassem Stroh zu. 

Wenn Sie von Frühjahr bis Frühherbst Obstbäume setzen möchten, bieten sich ausschliesslich die Pflanzen im Topf an. Diese können auch problemlos ein paar Tage oder Wochen im Topf gehalten werden, bevor man sie auspflanzt (beispielsweise während einer Hitzewelle oder Trockenperiode). Allerdings benötigen sie in dieser Zeit Pflege und genügend Wasser.  

Nacktwurzlige Erdbeeren und Spargeln im Frühling 

Neben den Obstbäumen im Winter bieten wir im Frühling eine spezielle Form der Erdbeer-Jungpflanzen nacktwurzlig an: Frigo-Erdbeeren. Diese Jungpflanzen müssen ebenfalls sofort nach Erhalt gepflanzt werden, denn sie tragen Blätter und verdunsten darüber Wasser.

Ausserdem sollen sie rasch Wurzeln schlagen und blühen, damit es noch im gleichen Jahr eine erste Ernte gibt. Spargeln oder Stauden mit Rhizomwurzeln bieten wir ebenfalls nacktwurzlig an. Auch sie wollen sofort nach Erhalt ausgepflanzt werden.

Wenn es nach der Pflanzung trocken oder sehr sonnig ist, sollte man die Pflanzen gleichmässig feucht halten und beispielsweise mit einem Vlies schattieren.  

Welche Obst- und Beerensorten sind für Höhenlagen geeignet? 

Grundsätzlich gilt die Faustregel: «Was beim Nachbarn gedeiht, gelingt bei mir auch.» Erkundigen Sie sich bei Ihren Nachbarn nach der Sortenbezeichnung, wenn es bei ihnen mit einer Obstsorte gut funktioniert.

Achten Sie auch auf den Standort, den der Baum bei Ihren Nachbarn hat. Sie sollten einen möglichst ähnlichen bieten können (Exposition). Denn unter 750 Metern ist das Mikroklima entscheidender als die Höhenlage. Wenn der Standort stimmt, gedeiht fast alles.  

In Höhenlagen über 750 Metern ist die kurze Vegetationszeit der Knackpunkt: Je höher die Lage, desto kürzer die Vegetationsperiode. Einzig frühreife Sorten, an eine geschützte Süd- bis Südwestlage gepflanzt, haben noch die Chance, ausreifen zu können. Für andere kommt der erste Herbstfrost meist zu früh.  

À propos Frost: Spätfröste zur Blütezeit sind ebenfalls gefährlich. Da Bäume an warmen Südlagen eher früh blühen, ist das Risiko gross, dass ein Spätfrost die Blüten abfrieren lässt. Dagegen hilft nur ein guter Schutz, beispielsweise mit einem über Nacht angebrachten Vlies.

Pflanzen, die in Kellern oder Wintergärten überwintert haben und im Frühling wieder nach draussen kommen, sind durch Spätfröste ebenfalls gefährdet. Meist sind sie in der Entwicklung fortgeschritten, aber wenig abgehärtet und somit empfindlich auf Temperaturen um den Nullpunkt und darunter. 

Mit durchdachter Planung macht der Garten lange Freude 

Falls Sie einen Garten neu übernehmen und gestalten dürfen, haben Sie bestimmt viele Ideen, was blühen soll, was Sie gerne ernten möchten und mit welchen Gestaltungselementen Sie sich so richtig wohlfühlen würden.

Doch vielleicht kennen Sie sich mit den Pflanz- und Pflegearbeiten noch zu wenig aus oder es sind grössere Umgestaltungen angesagt?

In diesem Fall ist die Unterstützung durch eine lokale Gartenbaufirma hilfreich. So haben Sie eine Ansprechperson vor Ort, die Ihren Garten besichtigen und eine auf Sie abgestimmte Planung vornehmen kann.

Lokale Firmen kennen sich in der Regel mit den örtlichen Gegebenheiten aus, seien das Vorschriften der Gemeinde oder Erfahrungen, welche Pflanzen unter dem lokalen Klima gut gedeihen. Selbstverständlich kann die Gartenbaufirma für Ihren Garten bei uns Pflanzen in Bio-Qualität beziehen, falls Sie dies wünschen.  

Wenn Sie Ihren Garten selbständig neu (um-)gestalten, empfehlen wir Ihnen, sich im ersten Jahr Zeit zum Beobachten zu nehmen.

  • Welche Plätze sind dauerhaft warm und besonnt 
  • Wo ist es eher kühl, schattig oder windig?
  • Wo gedeiht welches (Un-)kraut besonders gut?

Je besser Sie Ihren Garten kennen, umso leichter fällt es Ihnen, die Pflanzen an den passenden Standort zu setzen. 

Welche Pflanze passt wohin? Gartenplanung leicht gemacht mit.

Nehmen Sie sich Zeit zum Schmökern, Sie werden mit Blüten und Früchten reich belohnt 

Auch wenn es in den Fingern juckt, weil man so gerne heute noch einen neuen Apfelbaum oder eine hübsche Staude pflanzen möchte: Lassen Sie sich mit der Pflanzenwahl ruhig Zeit. Studieren Sie gemütlich unser Pflanzensortiment. Vergleichen Sie die Standortansprüche mit Ihrem Garten.

Nutzen Sie dabei auch die Filtermöglichkeiten nach Eigenschaften wie Wuchshöhe, Standortanspruch, Blütezeit, Eignung oder Erntezeit. Und stellen Sie sich die Pflanze auch mal ausgewachsen vor: Passt sie dann noch in die vorgesehene Ecke? 

Ob Sie einen Naschgarten, ein Paradies für Schmetterlinge und Wildbienen oder ein duftendes Kräuterlabor planen – bei uns in den Gartenthemen finden Sie viele Inspirationen und nützliche Infos, um sich Ihre eigene Wohlfühloase zu schaffen.