Raubmilben

Raubmilben können bei der Bekämpfung von verschiedenen Schädlingen eingesetzt werden. Jede Art hat ihre Spezialität: Hypoaspis gegen Trauermückenlarven, Amblyseius gegen Thripse, Phytoseiulus gegen Spinnmilben. 

Die Raubmilben stechen ihre Beute mit ihrem spitzen Mundwerk und saugen sie aus. Sie befreien unsere Pflanzen in Innenräumen oder im gedeckten Anbau von den schädlichen Tierchen.

Hypoaspis-Raubmilben

Bei den Hypoaspis-Raubmilben handelt es sich um kleine Allesfresser. Sie ernähren sich von einer Vielzahl bodenlebender Schädlinge oder deren Eier und suchen den Boden aktiv nach ihnen ab. Weil sie die Fähigkeit besitzen, längere Perioden ohne Nahrung auszukommen, bieten sie sich für eine vorbeugende Behandlung gegen Trauermückenlarven an. Dagegen sind sie bei einem akuten Befall von Trauermücken jedoch langsamer in der Bekämpfung, weshalb wir in einem solchen Fall dazu raten, Traunem-Nematoden einzusetzen. Die Raubmilben sind ab 10 °C aktiv. Das Temperaturoptimum für einen Einsatz liegt zwischen 12 °C und 30 °C.

Anwendung der Hypoaspis-Raubmilben

Substrat gleichmässig auf der zu behandelnden Fläche verteilen

Aufwandmenge

2'000 Raubmilben reichen für 5 bis 10 m2

Phytoseiulus-Raubmilben

Phytoseiulus-Raubmilben leben räuberisch und ernähren sich fast ausschliesslich von Spinnmilben. Ihr Körperbau ist perfekt auf eine Fortbewegung auf Spinnfäden ausgelegt, wodurch sie ihre Beute effizient jagen können. Sie stechen die Spinnmilben mit ihren Mundwerkzeugen an und saugen sie aus. Die Raubmilben benötigen grundsätzlich eine Temperatur von über 18 °C und eine Luftfeuchtigkeit von 60%, jedoch gibt es auch einen Stamm, der mit einer niedrigeren Luftfeuchtigkeit auskommt (Low RH). Beide sind bei uns erhältlich.

Anwendung der Phytoseiulus-Raubmilben

Beim ersten Auftreten von Spinnmilben die Phytoseiulus-Raubmilben möglichst nahe an die Schädlinge ausbringen. Um die Ausbringung der Nützlinge zu vereinfachen, können diese auch auf feuchtes Haushaltspapier gestreut und mit dem Papier auf die Pflanze gelegt werden. Bei trockener Luft (bspw. im Winter) empfehlen wir, die Pflanze mehrmals täglich mit Wasser einzusprühen.

Aufwandmenge (je nach Pflanzenhöhe)

  • bis 50 cm: 50 Raubmilben pro m2 
  • ab 50 cm: 50–100 Raubmilben pro m2

Amblyseius-Raubmilben

Amblyseius-Raubmilben sind bei der Nahrungsauswahl weniger heikel und können sich neben ihrer Hauptnahrung – Thripslarven und -eier – auch von Pollen oder Spinnmilbeneiern ernähren. Diese Raubmilbe eignet sich deshalb vor allem für einen vorbeugenden oder kombinierten Einsatz mit Phytoseiulus-Raubmilben gegen Thrips und/oder Spinnmilben. Die Beutel, in welchen diese Raubmilben geliefert werden, dienen als Brutstätten, woraus über mehrere Wochen hinweg sukzessive hungrige Exemplare folgen.

Anwendung der Amblyseius-Raubmilben

Beutel im Pflanzenbestand verteilt aufhängen. Falls mehrere Pflanzen gleichzeitig geschützt werden sollen, müssen sich diese berühren. Nach ca. 4 bis 6 Wochen die Beutel ersetzen. Bei starkem Befall empfehlen wir eine Behandlung mit Natural vor der Ausbringung der Nützlinge.

Aufwandmenge (je nach Pflanzenhöhe)

  • bis 100 cm: 5 Beutel für 5 sich berührende Pflanzen
  • über 100 cm: 10 Beutel pro m2

Tipp: Zur Befallsüberwachung empfehlen wir Blaufallen aufzuhängen.