Schnecken im Garten

Haben Sie gewusst, dass Schnecken im Garten innerhalb von 24 Stunden bis zur Hälfte ihres eigenen Körpergewichtes an Pflanzenmaterial verzehren können?

Kein Wunder, belegen sie in der Hitparade der schlimmsten Gartenschädlinge immer einen der vordersten Ränge. Schnecken – und zwar praktisch ausschliesslich Nacktschnecken – sind in fast jedem Garten ein Problem.

Mit einer kombinierten Anwendung verschiedener Massnahmen ist es aber möglich, die Schädlinge ohne Gift in Schach zu halten.

Bedingungen schneckenfeindlich gestalten

Schnecken vermehren sich im Garten nur übermässig bzw. richten Schäden an, wenn sie ideale Lebensbedingungen vorfinden. Es ist deshalb wichtig, ein Umfeld zu schaffen, welches für Schnecken nicht attraktiv ist.

Kombiniert man folgende Massnahmen stehen die Chancen gut, die Schnecken im Garten im Zaum zu halten.

  • Regelmässige Bodenbearbeitung schadet den Schnecken und beeinträchtigt deren Aktivität
  • Giessen Sie idealerweise in den Morgenstunden; der Boden trocknet so schneller ab. Trockenheit ist bei Schnecken nicht beliebt
  • Keine Flächenwässerung, sondern gezielt die Pflanzen giessen
  • Setzen Sie kräftige, möglichst schneckenunempfindliche Jungpflanzen
  • Lassen Sie Ernteabfälle nicht auf dem Boden liegen
  • Holz, Plastik etc. nicht auf dem Boden liegen lassen. Diese sind ein idealer Unterschlupf für Schnecken.

Eigentlich fressen Schnecken viel totes Pflanzmaterial. Aber wenn sie frische, zarte Pflanzen wittern, geht der «Gourmet» mit ihnen durch. Sehr zum Leidwesen der Setzlinge, Salate, Stauden und anderen Gewächsen.

Mit spezifischem und biologischem Pflanzenschutz schützen Sie Ihre Pflanzen vor Nacktschnecken, welche beträchtliche Frassschäden anrichten können. Zum Glück gibt es neben physischen Barrieren und Schneckenkorn auch Nematoden und nützliche Gadgets zur Beseitigung von Nacktschnecken.

In diesem Video zeigen wir Ihnen, welche Möglichkeiten Sie bei der biologischen Schneckenbekämpfung haben, damit diese in Ihrem Garten nicht überhandnehmen.

Rechtzeitige Bodenbearbeitung im Frühling

Durch eine frühzeitige Bodenbearbeitung werden die Ei-Gelege der Schnecken im Garten zerstört und Hohlräume beseitigt, in denen sie sich verstecken können.

Ausserdem sollten täglich – am besten in den frühen Morgen- oder Abendstunden – die Schnecken abgesammelt werden.

Gegen Acker- und Gartenwegschnecken kann mit Schneckenkörnern vorgegangen werden. Das biologische Ferramol® Schneckenkorn ist ungefährlich für Haustiere und Nützlinge wie Igel, Regenwürmer und Vögel.

Schnecken regelmässig absammeln

Schnecken sollten täglich – am besten in den frühen Morgen- oder Abendstunden – abgesammelt werden. Wer dabei keine klebrigen Finger bekommen möchte, verwendet dazu am besten einen Schneckengreifer.

Schnecken-Barriere aufbauen

Pflanzen, die aktuell gerade besonders gefährdet sind, lassen sich mit einem SchneckenStopp wirkungsvoll vor Schnecken im Garten schützen. Der SchneckenStopp kann bei Aussaaten und Setzlingen genauso eingesetzt werden wie bei frisch austreibenden Stauden.

Mit einem Element-Schneckenzaun lassen sich ganze Beete zuverlässig vor der Zuwanderung neuer Schnecken schützen. Durch die Überlappung der Elemente kann ohne Abschneiden jede Zaunlänge erstellt werden.

Nematoden gegen kleine Nacktschnecken

Die kleinen Nacktschnecken, die sich meist in unmittelbarer Nähe der Futterpflanzen im Boden aufhalten, lassen sich besonders gut mit Bioslug® Schneckennematoden bekämpfen. Diese winzig kleinen Fadenwürmer wirken sehr spezifisch und befallen ausschliesslich kleine Nacktschnecken. Bioslug® Schneckennematoden – aktuell nicht verfügbar

Häufige Schneckenarten im Garten

Weinbergschnecke

Die Weinbergschnecke ist die grösste einheimische Landschnecke. Mit einem Gehäusedurchmesser von bis zu fünf Zentimeter können imposante Exemplare heranwachsen. Weinbergschnecken findet man in Gebieten mit kalkreichen Böden. Die Weichtiere brauchen Kalk für die Bildung des Schneckenhauses. Kalk wird über die Nahrung, also über die Pflanzen aufgenommen. Im Herbst wird besonders viel von dem Baustoff benötigt, bevor sich Weinbergschnecken zur Winterruhe begeben und ihr Haus mit einem Kalkdeckel verschliessen.

Weinbergschnecken gelten nicht als Gartenschädlinge und sind sogar geschützt. Sie vertilgen zwar grosse Mengen Pflanzenmaterial, doch sie lassen zarte Jungpflanzen meist links liegen. Viel lieber fressen sie weiche, angewelkte oder angemoderte Pflanzenteile.

Ackerschnecke

Die bis zu 6 cm lange Nacktschnecke tritt häufig auf und hat bei GärtnerInnen einen nicht besonders guten Ruf. Die Schnecke vermehrt sich vor allem in feuchten Jahren rasant. Sie bevorzugt eindeutig frisches Grün, jedoch auch abgestorbene Pflanzen, Pilze, Algen und tote Kleintiere. Da sie die Futterpflanzen, Sämlinge, Setzlinge, Salate und vielerlei Gemüsearten über und unter der Erde anfrisst, wird der Schaden oft zu spät bemerkt.

Die Ackerschnecke legt bis zu 300 Eier pro Tag ab, wobei sie keine Winterruhe hält. Bei starkem Frost zieht sie sich in den Boden zurück, erfriert aber nur in sehr strengen Wintern. Bei milder Witterung frisst sie während der kalten Jahreszeit weiter und legt dann bereits im zeitigen Frühjahr Eier.

Wegschnecke

Die grössten Schäden richtet die Spanische Wegschnecke an. Diese Art wurde in den 60er Jahren aus Portugal eingeschleppt. Jungtiere tragen auf dem Rücken orange-gelbliche Streifen, die sich bald verlieren. Die ausgewachsenen Tiere werden etwa 8 bis 10 cm lang und ihre Hautfärbung reicht von dunkelbraun über grau-grün bis zu rot oder orange. Äusserlich sind sie nicht von unseren heimischen Wegschnecken zu unterscheiden.

Sie verdrängt hiesige Schneckenarten, da sie bei Angriffen so viel äusserst bitteren Schleim absondert, dass sie von vielen natürlichen Feinden gemieden wird. Zudem frisst sie stark duftende oder hartlaubige Pflanzen, die unsere Schnecken verschmähen.

Tigerschnegel

Der Schnegel ist mit bis zu 20 cm Körperlänge eine der grössten Schneckenarten in unseren Breiten. Man trifft sie an feuchten, schattigen Plätzen im Garten und Orten wie Gemüsekellern und modrigen Gemäuern.

Die Tiere verstecken sich während des Tages und gehen nur nachts auf Nahrungssuche. Sie fressen Pilze sowie welkes, totes Pflanzengewebe, Moosrasen an Totholz, Algen oder Fallobst. Hin und wieder fressen sie auch Gemüse und Salat, meist wenn diese bereits von einer Wegschnecke angefressen wurden. 

Bei Biogärtnern ist diese Schnecke gern gesehen, denn sie verzehrt andere Nacktschnecken.

Bänderschnecke

Die Bänder der kleinen Gehäuseschnecken sind je nach Art in den unterschiedlichen Farben braun, gelb bis sogar leicht rosafarben gefärbt. «Häuschenschnecken», wie sie umgangssprachlich auch genannt werden, fressen abgestorbene bis halb verrottete Pflanzen sowie ab und zu Aas sowie tote Nacktschnecken. 

An Salat und Gemüsesetzlingen vergehen sie sich nur selten und richten selbst dann keinen nennenswerten Schaden an. Im Garten sieht man sie häufig an Beerensträuchern oder Obstbäumen, wo sie gemütlich nach oben kriechend Algen- und Pilzbeläge von der Rinde fressen und sich so nützlich machen.

Den Winter verbringen Bänderschnecken zurückgezogen in Kältestarre. Sie brauchen für den Aufbau ihres Gehäuses Kalk, deshalb bevorzugen sie einen feuchten und kalkhaltigen Lebensraum.